Das Buch hatte ich schon wenige Tage nach Lesebeginn durchgelesen, es ist also gut geschrieben. Alles ist mit leicht ironischer Leichtigkeit und ohne jede Tiefe dargeboten. Was wird geboten? Die persönliche Reise eines Britischen Journalisten durch das Kriegsspielhobby, an deren Episoden er mit feullitonistischer Genauigkeit Fakten und Anekdoten anhängt, die allesamt interessant sind. Der Fokus des Autors liegt auf Miniaturen, dort Zinn und Militärgeschichte. Dennoch blickt er ein wenig über den Tellerrand, und schneidet viele Unerwartete Bereiche an. Aber es wird eben nur angeschnitten, gerne hätte ich mehr über Goethes & Pynchons Zinnis und englisches Kriegsspielfernsehen der 60er erfahren.
Die einzige wirkliche Thesen, denen etwa ein Kapitel Platz eingeräumt wird, ist daß die Briten wegen der Einführung der Wehrpflicht so stark von den Weltkriegen beinflußt wurden. Kernsatz wäre wohl, daß britische Jungs in den 50ern und 60ern ihre Väter und Onkels als Helden verehrt haben, im Gegensatz zu den Superhelden der US-Comics.
Insgesamt kann ich das Buch jedem aus dem größeren Dunstkreise des Hobbys uneingeschränkt empfehlen. Auch ein gutes Buch zum Verschenken. Schlau & gelehrig geht es in dem Bändchen zu, aber niemals tiefschürfend, ein langer Essay, wenn man das so nennen möchte.