Spielen unter erschwerten Bedingungen: Settembrinis letzte anderthalb Jahre

So, Ihr Lieben! Entgegen anderslautenden Gerüchten bin ich dem besten Hobby aller Zeiten treu geblieben. Obwohl durch die Realität, einige nennen es ja die Rush-Hour des Lebens, stark eingeschränkt, habe ich immer wieder Zockerei möglich gemacht. Bzw. meine Freunde und ich. Denn das ist ganz klar: wenn man trotz Umzug und „Karriere“ *Hust* (manch einer hat sogar Kinder) u.ä. spielen will, dann muß man spielen wollen.

So wie wir z.B. unsere alte D&D-Greyhawk-Kampagne fortesetzt haben. Einige erinnern sich: die Spieler eroberten weiland eine Schicht des Abyss! Genaugenommen töteten Sie mit großem Glück Grazz’t und nahmen seinen Thron. Zwei der Spieler kamen aus dem hohen Berliner Norden zu uns, einer war per Telepräsenz dazugeschaltet:

dnddice

Hier ein Bild von einem Auftrag der von Thor persönlich kam: Durchsucht die Eiswüste des Frostriesen-Jarls!

dndteledice

Echte Zocker würfeln analog.

speedpaint

Vorher kam ich sogar zum Bemalen einiger Altlasten und nötiger Frostwesen. Wie immer bemale ich eingedenk meines eigenen Spaßes und für die Optik beim Spiel. CoolMiniOrNot ist eine Seuche, ein bißchen wie die Bodybuilder unseres Hobbies.

speedpaint2

Auch Sci-Fi kam nicht zu kurz. Neben zweier Fortsetzungen unserer uralten Mechkriegerrunde, ein wenig Bemalen, konnte ich sogar auf einer Convention leiten.

mechwarrior

Das war aber ein Fehler. Drei-Stunden-Blöcke? Bitte wie? Ich leite schnell, und wir hatten Kampfabwurf und erste Teilmission geschafft. Aber dann wäre es erst losgegangen! Squad Leader und Battletech gehen übrigens ganz gut zusammen.

siliconvalley

Auf Dienstreise im Silicon Valley habe ich alle Spieleläden abgeklappert. Magerste Ausbeute trotz hoher Nerddichte. Die AD&D Fahrfard und Grey Mouser Spielbücher sind übrigens ein Geschenk von Elliot! Tausend Dank nochmal.

hannibal

Ein anderer Freund von mir kam zu Besuch, so daß wir abends unsere Eindrücke über Card Driven Strategy Games vertiefen konnten: „Brauchen wir nicht nochmal spielen“, würde der Westfale sagen.

cac

Card Driven Battle Games hingegen…Meine linke Flanke rollt die Gegnerische auf.

m44campaign

Auch eine komplette M’44 Kampagne haben wir geschafft, und dafür eine Nacht Schlafs geopfert. Gut, bei Karten wie oben ist klar daß ich gewann.

starwars

Reziproker Besuch in der Alten preußischen Heimat ergab neben vielerlei anderen Familienverpflichtungen auch einen Tag voller Star Wars, Die Phoenix/Pillager gegen einen Super Sternenzerstörer: episch! Die Karte links unten ist von mir, kommt mit Sektorkurzbeschreibung in den nächsten Abenteuer.

aslchurch

Ich konnte auch einem anderen alten Freund endlich ASL beibringen. Natürlich auch so es die Zeit zuläßt regelmäßig per VASL. So ziemlich das regelmäßigste in den letzten 2 Jahren.

trav_one

Auch für zwei Travellerwochenenden war Zeit. Eigentlich war keine Zeit, aber Schlafen ist feige, und wer braucht schon Urlaub. Oben sieht man die Jungs beim Söldnereinheit Rekrutieren.

ticketOne

Eine Schlacht ungleicher Natur: Ein Halbzug mit Combat Dress und zwei Plasmawaffen gegen TL-8 PzBtl. Als Zwischenevent zwischen den beiden Spielewochenenden gab es Schlacht via Skype was ganz gut ging.

Wie Ihr zwischen den Zeilen lesen könnt, lag die Priorität auf dem bewahren und Fortsetzen der Runden mit meinen langjährigen Freunden. Ach ja unillustriert bleiben Devil’s Horsemen Experimente sowie „Torchwood Hellersdorf“, setzen wir aber bald fort. Ich meine ich habe auch jemandem PanzerBlitz beigebracht Was so aktuell in der Szene abging, kann ich bislang eher erahnen, insbesondere D&D5 interessiert mich einfach gar nicht.

Im Umkehrschluß zum Gesagten mit bezug auf Zeitmanagement bin ich ziemlich enttäuscht und durchaus ärgerlich über die meisten Converanstalter. Meine Zeit ist mir zu Schade für eine Wiederholung einer beschissenen Erfahrung wie auf dem Manti-Con. Unvorbereitete SLs, Spieler mit ADHS, gleich beim Frühstück irgendein Storygame Geschwafel mit Mißhandlungsnacherzählung – nein, danke.

Dies nur als grober Überblick, beizeiten das eine oder andere ausführlicher.

 

7 Gedanken zu „Spielen unter erschwerten Bedingungen: Settembrinis letzte anderthalb Jahre

  1. 3h für den Gefechtsabwurf und die erste Teilmission??? Habt ihr nach Solaris-Duellregeln gespielt oder was?

    Anders kann ich mir diese Dauer nicht erklären (sogar mit SaWo geht das bei mir schneller).

  2. Du WILLST ja alles falsch verstehen.

    Charaktere machen, Ausbildungszeit spielen, Missionsbriefing, Kampfabwurf, Mechgefecht, Infanteriegefecht mit SL, dann Planungszeit für Überfall auf Kuritalager, Infiltration und Mechkrieger Einzelgefechte beim Sturm aufs Lager, entdecken der Geheimen Unterbasis, Vordringen in diese und Mechkrieger Gefechte, rausfinden was unterirdische Anlage eigtl. macht, dann große Diskussion was man mit dem Eroberten Gerät macht, dann Plan wie man in Hafenstadt kommt, Requirierung LKW, Auskundschaften des Weges zur Hafenstadt
    .
    Das waren andere Teilpunkte, Du Vogel. Solltest Deinen Mund nicht so voll nehmen, oder mal Dien blitzleiten auf Nerdpol vormachen, damit wir alle nochwas lernen können.

  3. Sensitive, much?

    Wie ich es gemacht hätte:
    „Charaktere machen, Ausbildungszeit spielen“
    Würde ich bei einer Con-Runde weglassen – vorbereitete Charaktere und gut ist (einzigartige Schneeflocken sollen sich eine andere Runde suchen).

    „Missionsbriefing“
    Dauert 1-2 Minuten (noch besser: das Briefing direkt in die Rundenbeschreibung schreiben, dann können sich die Spieler VORHER drüber Gedanken machen, wie sie das angehen).

    „Kampfabwurf“
    Ein Wurf, erledigt.

    „Mechgefecht, Infanteriegefecht mit SL“
    Warum? Die EIGENTLICHE Mission (Kuritalager) ist doch woanders. Und man kann sich aussuchen, wo man abwirft, Sorry, aber dafür habe ich nur begrenztes Verständnis.

    Wenn man nach dem Abwurf gleich in eine Mechlanze(?)/Infanteristentrupp rennt, dann ist die Mission GESCHEITERT – der Kampf frisst die Zeit, die man eigentlich mit TTV (TarnenTäuschenVerpissen) verbringen sollte und man darf danach gleich die nächste Welle der Verteidiger angehen (wenn diese vernünftig positioniert sind, wovon ich hier mal ausgehe).

    „Planungszeit für Überfall auf Kuritalager“
    Sie hatten keinen Plan? Was genau wollten sie da machen, als man sie abgeworfen hat?

    „Infiltration und Mechkrieger Einzelgefechte beim Sturm aufs Lager“
    Estimated: 45-90min, je nachdem wieviel bei der Infiltration schiefläuft.

    „entdecken der Geheimen Unterbasis, Vordringen in diese und Mechkrieger Gefechte“
    Kommt auf Ausdehnung derselben und Vorsicht beim Vorgehen der Spieler an. Generell plane ich pro Raum 5 Minuten ein, 15 wenn es da was interessantes zu entdecken gibt und 20, wenn da Gegner warten. Ich denke nicht, dass dies „blitzleiten“ ist, sondern eine vernünftige Schätzung, die sich bewährt hat.

    „rausfinden was unterirdische Anlage eigtl. macht, dann große Diskussion was man mit dem Eroberten Gerät macht“
    Kann man halt nichts machen. Manchmal fegen die Spieler durch diesen Teil, manchmal hängen sie sich an Details auf. Können weder SL noch Converanstalter was dafür. Ich weise sie halt darauf hin, dass sie jetzt *irgendwas* machen müssen, weil das AB sonst unvollendet bleibt (was auch OK ist).

    „dann Plan wie man in Hafenstadt kommt,“
    Blick auf die Karte (wenige Sekunden)

    „Requirierung LKW, Auskundschaften des Weges zur Hafenstadt“
    Ist auch in ein paar Minuten drin.

    ——————————-
    Fazit: 2-3h wäre auch meine Planung für diesen Abenteuerabschnitt gewesen. Eine „Teilmission“ sieht bei mir allerdings anders aus.

    Und ganz allgemein: Nach Einnahme der Basis hätte das AB eigentlich ein zufriedenstellendes Ende gehabt, welches vollkommen OK für eine Con-Mission wäre. Evtll, könnte man den restlichen Teil des AB als zweite Mission mit parallel abgeworfenem Team spielen, welches den Rest angeht (was dann, basierend auf dem „intelligence gathering“ von Team A, leichter oder schwerer ist).

    Mir scheint, dass du bewusst ein in 3h nicht schaffbares Abenteuer genommen hast, nur um dich hinterher über die Blöcke beschweren zu können. Oder du hast einfach kein vernünftiges Zeitgefühl, was die Planung solcher Abenteuer angeht. Ein von Beidem.

  4. Die Bilder machen auf jeden Fall Lust auf mehr. Und ohne „system name dropping“ als Grund voranzuschieben.

    Hätte nicht gedacht, dass man mit jemandem halb analogen per Laptop mit anderen am Tisch zusammen spielen kann. Da lag FullFrontalNerdity damals doch nicht ganz falsch.

  5. Settembrinis Conrunden (zumindest die, an denen ich teilgenommen hab) gehen gern über einen oder zwei Tage. Und diese Runde versprach, eines der üblich fetten Settembrini-Abenteuer zu werden, aber Spieler, die „gleich noch in zwei andere Proberunden schnuppern“ wollen, sind dieser Tage wohl häufiger als Leute mit Bock auf den ganz geilen Scheiß. Schande, Schande. Und Perlen vor die Säue.

  6. Ach ja, so war das ja: die Con-Orga hatte ja gar keine festen Blöcke, sondern man „sollte halt aushängen“. Und dann sich so irgendwie einigen, und jeder hatte da andere Vorstellungen. Das war/ist echt panne.
    Und dann der SL, der dann mal zwei Stunden weg war; bei dieser Runde wo wir spielten am ersten Abend; zwischendrinne…mannomann, wie da mit unserer Zeit geschludert wurde!

    @Falk: Das Geheimnis ist ein einigermaßen taugliches Mikrophon, und daß wir den Lappy dann an die Stereoanlage angeschlossen haben. So konnten wir einfach in den Raum reinreden. Gerüchten Zufolge soll das mit moderneren Tablets uä, auch gehen. Der telepräsente Spieler hatte aber regulär Headset auf, man muß also nur an einem Ort nen Mic haben. Kosten für unseres: < €80.

    Ich habe mir gestern abend mal ein paar googlehangout Aufzeichnungen angeguckt. Boah, diese Gesichtssammlung von Leuten denen man allen nicht in die Augen gucken kann machen mich fertig.

    Unsere Travgefechte haben wir per Skype gemacht und alle haben die gleiche Karte angeguckt. Mit VASSAL dann sogar mitmanipuliert. Ich glaube ich habe da lieber "Hörspiel" als dieses hangout Google Gefühl. Zumal ja alle schlecht ausgeleuchtet sind, das sieht immer fies und ungemütlich aus. Deswegen brauch man ja im Fernsehen diese Megascheinwerfer und Schminke, sonst sieht man aus wie nen Axtmörder oder nen Creeper/Penner.

  7. Mit Hannibal hast du eben auch einen Altvater des Genres gespielt, ich empfehle Washington’s War als moderne Alternative.

    M44 haben wir zuletzt im Overlord-Modus zu 7. gespielt. Ein wahrhaft köstliches Erlebnis! Ein Kommandant verteilt dabei bis zu 3 Karten an 3 Feldgeneräle, die sich jeweils ein Drittel von zwei zusammenhängenden Spielbrettern teilen.

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