Die Meisten von Euch sind Langweiler, Die Erklärung Teil 3

Warum schreibt er das jetzt alles, mag man sich fragen? Nun in den letzten Jahren fand bei mir ein Umdenken statt, gezeitigt durch die Beobachtung der Onlinedebatten. Wie mir scheint gibt es bestimmte Dinge, die man durch das geschriebene Wort zwar ausdrücken kann, die aber bei den meisten Zuhörern dann nicht richtig ankommen. Der dt. Weg und auch das Blogmedium wie auch das Forum lädt zur Predigt ein. Man vergleiche nur BBC4 und Melvyn Bragg mit Essay & Diskurs beim Deutschlandfunk: Diskussion vs. Predigt.

Und so schien mir, als ich den wahren Gehalt des Problems erkannt hatte, daß die große Mehrheit der Restdeutschen Langweiler sind, eine Diskussion darüber viel vielversprechender als eine weitere Predigt eines Einzelnen. Diesen Gedanken äußerte ich im Tanelorn-Forum, worauf ich von zwei Podcasts angesprochen wurde, die dieses ermöglichen wollten. Einem habe ich zugesagt und dachte mir, daß sei viel besser als diese Gedanken zu bloggen. Es gab viele Fragen per Email vom Eskapodcast, Vorgespräche usw. usf. viele Fragen deren Natur ich überhaupt nicht richtig verstanden habe, auch im Gespräch ließ mich Attitüde und Erkenntnisinteresse von Martin leicht verrätselt zurück. Einerseits starkes Interesse an meiner Person, andererseits staatsmännisches Gehabe und Verträge die man dann unterschreiben sollte, die für mich mit subkultur und Indymedium nicht mehr so viel zu tun hatten. Aber ich dachte mir, spielst Du mal mit. Ich habe mir sogar treu auf Martins wunsch 6 Folgen Eskapodcast angehört. Eifrig schrieb ich mit um all die Fehler bzw. Schrägdeutungen nachweisbarer Fakten der Rollogeschichte aufzudecken, die Werner Fuchs und aber vor allem Rollohallodri Hadmar von Wieser da rausposaunten, an denen man sehr gut festmachen kann, was denn das Problem in der Szene ist- alleine die Reaktion daraufhin war wieder merkwürdig: anders als erwartet sprach ich scheinbar nicht mit jmd. wie ich ihn als jmd aus der Rolleszene kannte, sondern mit etwas steiferem staatsmännischem, mir mit changierender Reserviertheit sowie Offenheit gegenüber Stehenden.

Dann waren wir beide gleichzeitig Juroren für den DRSP, und da hat sich aus meiner Sicht Martin volkommen als mir unverständlicher Alman-Langweiler herausgestellt. Nicht daß wir uns groß gestritten hätten, aber jede Hoffnung die ich hatte, einen verwandten Geist vor mir zu haben, schwanden dahin, als er seine Verachtung für Asterix und Bud Spencer offenbarte. Wer Bud Spencer und Asterix doof findet, ist nicht in meinem Buch der coolen Leute. Dennoch war vor allem Martin es, der auch gegenüber anderen Juroren immer wieder seine eigene Verrätselung über unsere Argumentationsweise äußerte. Dazu hätte ich gerne mehr gewußt, in den Jurydiskussionen wurde nie klar, was er eigtl. wirklich denkt und vor allem warum. Aber ich werde es nie erfahren, denn vor kurzem hat er das angebahnte Podcastdings dann so in Frage gestellt, daß ich dann abgesagt habe.

Dies eben als ganz aktuelles Beispiel für nen Mainstream-Langweiler-Fred, der auch noch irgendwelche Komplexe und Reserven mit sich rumträgt und so für mich als Außenseiter überhaupt nicht verständlich ist. Eine seiner wiederholten Fragen war immer, warum wir anderen Jurymitglieder denn auf ideologisch-politische Kategorien rekurrieren oder warum „wir“ denn über so „Uraltrollenspiele“ reden. Er hatte da irgendwelche Grundannahmen, die ich nicht verstand. Ebenso hat er im privaten Gespräch so wie innerhalb der Jury immer wieder das Alter zum Thema gemacht, aber so, daß es auf mich (als Westberliner?) also große Unsicherheit oder Peinlichkeit wirkte. Und ich wüßte nichtmal warum! Beim Hören des Eskapodcast verstehe ich zum Beispiel auch nicht, wenn Martin lacht. Das sind so stellen, wo ich das Lachen überhaupt nicht deuten kann. Kurzum: Martin fand mich wohl ganz komisch und ich ihn, und er wollte dann nicht mehr spielen. Damit Euch aber nichtz [sic!] verloren geht, also hier diese Blogreihe, zu einigen seiner Fragen aus den Vorgesprächen, das wird beim Eskapodcast nämlich <Kartoffelstyle>von langer Hand geplant</kartoffelstyle>. Einzig den extra auf seinen Wunsch von mir zusammengestellten Takedown der FATE-Blase behalte ich mir noch vor, daß ist auch das Einzige was ich ihm übel nehme. Alles andere habe ich für mich selber gemacht, aber mein geiler FATE-Takedown, der war für Ihn, den gibts erstmal nicht.

Hier nun noch zu einer seiner spannenderen Fragen:

Darf man im Internet hart die Leute in Diskussionen angehen? Womit rechtfertige ich mein z. T. aggressives Verhalten?

Dies führt direkt zu den vorhergehenden Teilen dieser Reihe! Mein „Verhalten“ was einige als aggressiv emfanden/empfinden ist allermeistens einfach meiner anderen Sozialisation geschuldet. Was dem Westberliner Hochhausbewohner Normalität, erscheint dem Pietisten oder gar dem Katholiken schon grob unhöflich. Weiterhin ist mein Temperament schon genetisch gesehen viel heißblütiger als das des Durchschnitts-Almans (z. B. Schiller ausgenommen) und Niedrigblutdruckinhabers. Dennoch gab es immer wieder Situationen, in denen ich mit absichtlich aggressiv mit Zähnen und Klauen gekämpft habe, auch innerhalb meiner Normalitätsskala. Das zumindest gefühlt aber immer aus der Position des umzingelten underdogs heraus, bzw. des Paladins in Hell aka dem Titan der Wahrheit und der AK20 des Guten Geschmacks. Zuwieder sind mir alle Situationen, in denen eine Mehrheit einen einzelnen fertig macht. Alle die Situationen, in denen ich mal in der Position des Stärkeren war, und wenn nur gefühlt für den auf der anderen Seite, die tun mir aufrichtig leid! Wenn mich jmd. auf sowas aufmerksam gemacht hat, habe ich dies nach besten Kräften und Wissen versucht wieder einzurenken. Und genauso sehe ich das im Abstrakten, und jeder ist eingeladen mich daran zu messen. Und im Übrigen, da ich ja kaum noch relevant für die Szene bin, kann man das getrost zur Maxime für alle anderen erheben. Ich würde mir das wünschen, harte Wortgefechte. Man hat BattleRap erfunden, um weniger Schießereien zu haben. Man hat Parlamente erfunden, damit man sich anschreit anstatt zu beschießen. Da noch Friedenssauce drüberzukippen führt qua Überdruck zu echter Gewalt. Bin ich von 100% überzeugt.

Weiteres krasse Langweilerbeispiele bei gleichzeitigem kleinkarierten Größenwahntonfällen aus dem ganzen Podcastumfeld sind der hart-schnarchige FATE-Podcast-Mann oder scheißedarfichnichtsagenweilichjurorwar.