And the one ond left is in the middle

Unsagbar abgeschmackte Pseudo-Linko Globalisierungskritik auf, aber eigentlich noch unter (Tages)spiegelniveau, wie es von der Sechzehnjährigen Mareike aus Berlin-Kladow, deren Papa Ingenieur und deren Mama Deutschlehrerin ist, nicht besser hätte geschrieben werden können.
Pegasus is all emo! CthulhuNow nur noch mit Pallituch und Cuba Libre? Sollen wir also Kapitalisten und/anstatt Monster jagen (natürlich im gewaltfreien Widerstand)? Wer weiß. Die sozialromantische Biedermeierei sowie die dekadenten Entfremdungsbilder über die Entfremdung der Dekadenten sind so lahm, daß ich mich nichtmal drüber aufregen kann; Nur müde abwinken, und zumindest dieses Kapitel unter der Rubrik: „politische Unreife im deutschen Rollenspiel“ in das große Buch der Verfehlungen der deutschen Szene eintragen.
Da ist Delta Green schon konkreter und dekliniert die einzelnen Kultistengruppen, und Großen Alten bzw. Älteren Wesen durch, um zu klären was die genau in den Neunzigern tun. Selbst aus dem Einleitungstext, der dem von CthulhuNow nicht unähnlich ist, hätte man ruhig mehr kopieren können, als den Satz:

und angesichts der modernen Technik fragt kaum jemand mehr nach den blassen Möglichkeiten der Magie, wie sie in pfeffrigen Folianten beschrieben wird.

All the ravings of crazed magicians and all the lore of musty tomes are nothing by comparison.

Pfeffrige Folianten. Wenn das lustig sein soll, dann war das gut. Aber gruselig ist was anderes. Pfeffrige Folianten von vielen Forschern von famosem Fortschrittsglauben für viel Forint findig vorbereitet. Oder so.
Pfeffrige Folianten, ich faß es garnicht.

Also Pfeffasus: Kapitel streichen, anstattdessen mehr Berufe sowie eine Karte mit der Verortung der wichtigsten Kulte, Kultstätten und anderer mythosrelevanter Dinge, wie alte Städte usw., eingebaut, am besten mal eindeutig R’lyeh einzeichnen.

Diskussion im O.R.K.

7 Gedanken zu „And the one ond left is in the middle

  1. Gleich Romantikern vergessener Zeiten wandern wir durch die Straßen der Großstadt, die uns nicht länger mehr ein Zuhause ist. Es sind die Emotionen eines andauernden Klageliedes: Es ist das Gefühl, in einem Stau zu stecken und nicht weiter zu kommen. Wir hetzen der vagen Vorstellung eines guten Lebens hinterher, an das wir den Anschluss verloren haben, so wie wir ständig den Bus oder die U-Bahn in letzter Sekunde verpassen, gerade noch sehen, wie sich die Türen schließen und sich die Waggons in Bewegung setzen. Die Welt ist beschleunigt, doch wir lechzen nach radikaler Entschleunigung.Wer ist WIR??? Redet der Typ für mich? Meint der mich??? Wen meint der? Wer jammert denn da so rum? Was für luschen sind das, die man bei CthulhuNow spielen soll? Häh??? Was will man mir damit sagen?

  2. Naja… sicherlich stehen da keine tiefgreifenden Analysen zur Situation von Zeit, Welt und Gesellschaft…- zum einen ist das vom Grundgehalt her nicht wesentlich von dem verschieden, was sich so alles in amerikanischen Now-Veröffentlichungen findet,- zum andern… die dem direkten Gruseln zuträglichere Sicht auf die Welt ist wohl die, die der fragliche Text nahelegt. Da sind wir aber schon wieder nahe an der Kritik des Stimmungsspiels…?Jaaaa, „pfefferige Folianten“, ich hab ja auch gestutzt, aber… meiiine Güte, sind wir schon so tief im Sommerloch.– Im übrigen ließe sich ja auch noch ein drittes, blankweg zynisch zu nennendes Argument für den kritisierten Textstil konstruieren… mich erstaunt fürbass, dass der Herr Hofrat es noch nicht öffentlich füsiliert hat. (Ist’s die Hitze? Oder ist er doch nicht gar so sehr auf Vogelscheuchenjagd aus, wie einige seiner Kritiker uns glauben machen möchten…)— Und im völlig übrigen erscheint mir die Kritiklinie via „17 Jahre, LK Deutsch, etc etc“ doch deutlich unter Niveau, weil selbst Allgemeinplatz – vor 20 Jahren hätt man sich aber noch nicht gescheut, in dieser Liste auch Hermann Hesse und Pink Floyd zu nennen, Herr Hofrat!

  3. Also Pfeffasus: Kapitel streichen, anstattdessen mehr Berufe sowie eine Karte mit der Verortung der wichtigsten Kulte, Kultstätten und anderer mythosrelevanter Dinge, wie alte Städte usw., eingebaut, am besten mal eindeutig R’lyeh einzeichnen.Und vielleicht ein Paar Dungeons mit einbauen. *huar-huar-huar*

  4. Ja! Dungeons!!! Menschen werden entführt und in ein mit Überwachungsdigicams ausgestattetes Dungeon mit niederen Mythoskreaturen gesteckt. Man kann auch Waffen finden oder anderen Menschen wegnehmen. Die Aufnahmen werden auf eine verschlüsselte Webseite (russischer server) übertragen. Saucool! So ein szeanriuo würde selbst mich verteiten, Cthulhu Now zu spielen!

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