The eastern states are dandy, so the people always say

Stellvertretend für all die Beiträge die meinen, der Meister sei nur ein weiterer Spieler, ein offener Brief:

Lieber Georgios!

Du bloggst nun auch ungelesen vor Dich hin. Soweit so gut.Hier eine Analyse Deines Textes:

Es macht sich eine perfide Lüge im Rollenspiel breit. Es wird doch allen Ernstes behauptet der Spielleiter wäre hauptverantwortlicher Alleinunterhalter in einer Rollenspielrunde. Das eine gute Runde mit ihm steht und fällt. Das ein SL für Atmosphäre, Spielfluß und Konsistenz verantwortlich ist und seine Gruppe wie ein Grundschulpädagoge im Zaum halten muss, damit das Spiel funktioniert.

Allen Ernstes behauptes Du, es wäre nicht so? Jede Runde wird faktisch alleine durch die Auswahlpragamtik vom Meister bestimmt. Und seine Verantwortung ist unteilbar, das ist auch gut so. Denn der Meister ist das Holodeck, die Simulationsmaschine, der Computer der den voyage fantastique möglich macht. Verweigert er seinen Dienst, ist die Graphik verdammt beschissen, das Spiel wird beliebig, und es kann keine logisch überwindbaren Herausforderungen geben. Das mit dem Grundschulpädagogen muß ein Problem aus Deiner Erfahrungswelt sein, ist mir noch nicht untergekommen.

Häufig führt das zum SL, der die Handlungen der Spieler einschränkt und verändert um für Atmosphäre und Konsistenz zu sorgen. Hier werfen Leute gerne unreflektiert mit dem Begriff „žrailroading“ um sich.

Der Schluß ist unzulässig. Warum soll das eine aus dem anderen Folgen? Wer viel vorbereitet, schafft viele Optionen.

Dann gibt es jedoch auch Leute, die genau darin ihre spielerische Herausforderung sehen: als SL für einen guten Spieleindruck zu sorgen, ohne dabei den Spielern wichtige Spielfreiheiten zu nehmen. Das sind Leute, die bei Rollenspielen ihr Erfolgerlebnis daraus ziehen, dass sie die gesamte Gruppe unterhalten und den anderen Leuten am Tisch immer etwas zu „žspielen“ geben.

Korrekt. Denn das ist die Aufgabe eines jeden Meisters. Doch was folgerst Du jetzt, vollkommen zusammenhangslos:

Was meistens bedeutet gespannt den Erzählungen des SLs zu lauschen um in den richtigen Momenten mit Würfeln zu hantieren. Es ist kein Zufall das die meisten dieser SLs aus der ersten Gruppe herauswachsen und plötzlich der Meinung sind „žechtes Rollenspiel“ entdeckt zu haben.

Siehst Du, kein Zusammenhang. Geradezu anders muß man folgern: Wenn der Meister so handelt, und zur Schwallmaschine wird, dann vernachlässigt er genau das allerwichtigste:

als SL für einen guten Spieleindruck zu sorgen, ohne dabei den Spielern wichtige Spielfreiheiten zu nehmen.

Wenn Du also schlechte Erfahrungen gemacht hast, dann weil der Meister seine Aufgabe nicht richtig wahrnimmt! Daraus zu folgern die Aufgabenbeschreibung sei falsch ist kontrafaktisch, ja geradezu argumantatives Eigentor. Denn in der WAufgabenbeschreibung steht nichts von „Spieler zutexten und vergewaltigen.“

Rollenspiele sind Gesellschaftsspiele.

Wieder schlägt Deine eigen Argument auf Dich zurück: Der DSA-Stimmungsfaschist hat das nicht begriffen, und meistert deswegen falsch. Nicht meistern ist falsch, Dein Meister ist falsch.

Die große Schwäche einiger Rollenspiele ist, dass sie dem Spielleiter nichts zu tun geben und er sich seinen Spaß aus solchen Kinkerlitzchen holen muss wie der Selbstdarstellung und dem daraus erhofften Ansehen der Gruppe.

Nichts zu tun? Er hat am meisten zu tun! Die Spaßart, sowie das Erlebnis ist grundverschieden von dem des Spielers Aber wer lieber Spieler sein will, der sollte nicht meistern, oder thematische Rollenspiele oder Brettspiel spielen. Wenn Du Rollenspiel nur als Selbstdarstellung kennst, mein Beileid. Mit dem was sonst passiert, hat das nichts zu tun. Ein Blog ist Selbstdarstellung, Meistern nicht. Wenn Du Meistern zum selbstdarstellen nutzt, vernachlässigst Du Deine Leitungspflichten als Holodeck.

Das sind Sachen mit denen man sich als Identität suchender, pubertierender Jungendlicher beschäftigen kann und auch muss.

Du vielleicht. Normale und gute Meister sind Dienstleister, keine Selbstdarsteller.

Doch solltest Du die Realität im Auge behalten, und nicht von Deinen schlimmen Erfahrungen auf andere schließen. Denn so tust Du der Forge in Deutschland und mit ihr jeder reflektiven Auseinandersetzung mit dem Hobby keinen Gefallen, ja leistest sogar denselben einen Bärendienst.

Alles in allem ist Dein Schrieb nur ein Hilferuf und ein Manifest, warum Du thematische RSP oder Brettspiele spielen solltest. Weil Du keine Lust auf die Spielleiterbürden hast, weil Du lieber Spieler sein willst, aber dennoch viel kreative Kontrolle haben möchtest. Mach das bei PtA oder sonstewo, aber verallgemeinere Deine persönlichen Befindlichkeiten und Dein Scheitern als Spielleiter nicht auf das gesamte Hobby. Oder probier mal anständiges ARS, bei einem guten Meister.

Liebe Grüße,

Andreas

Diskussion im O.R.K.