Im Tal des Ahnungslosen

Hier hat jemand versucht witzig zu sein, ich habe auch geantwortet. Ja, durchaus ist mir bewußt, daß diese Person provozieren wollte. Nur provoziert sie nicht mit beißender oder treffender Satire, sondern mit ihrer Dummheit. So ungelenk ist der Beitrag, daß ich dem Verfasser mangelnde Rollo-Reife abspreche, ja gar geneigt bin in insgesamt für einen mentalen Tiefflieger und ungebildeten Menschen zu halten. Die neue geistige Unterschicht reckt da ihr häßliches Haupt, nicht eingedenk der Torheiten, die sie zum eigenen Nachteil verbreitet. Anstatt mich abzuwenden, wie es üblich ist, stelle ich mich dieser Fratze, um sie wirkungslos zu machen. Dies sei als Exercitium für die Allgemeinheit zu sehen, die fragliche Person ist nach allem was man herauslesen kann unrettbar verloren.

Zur Tat:
Die Morgenszene ist schonmal sehr befremdlich. Ein unlogischer Einstieg. Dann eine Überzeichnung, man findet magische Gegenstände, so weit so gut. Aber warum muß man den Zweihänder „skillen“? Das Wort habe ich noch nie gehört. Und so funktioniert D&D auch nicht. Ebensowenig funkioniert es bei D&D, sich durch Wiederholung gefahrloser Tätigkeiten mehr Macht zu verschaffen.
Sehr bezeichnend ist ja die ganze Wortwahl, aber die Perle selbst ist „Würfelorgie“. Mein kleiner dummer Freund, bei D&D gibt es keine Würfelorgie. Das ist ein vollständig deutscher Begriff, der sich aus dem Wahnwitz von AT/PA, oder wie Banbai immer sagt:
„attackeparadeattackeparadeattackeparadeattackeparadeattackeparade“
speist. Selbst wenn man bei D&D, oder jedem anderen System das nicht DSA heißt, schwächere überfallen wollte, dann metzelte man sie mit wenigen Würfen, ja oft sogar ohne Würfelwurf. Daß unsere betrachtete Unperson Kämpfe nur als Würfelorgie kennt, nun, läßt tief blicken und bestätigt all meine Theorien zu DSA und seiner kulturellen Prägekraft.
Weiterhin „zieht“ man Schwerter nicht „hoch“. Habe ich nie gehört oder gelesen. Ebensowenig „tanken“, das sind alles WoW Begriffe, wie ich meine. Und D&D ist ein Rollenspiel, WoW ist erstmal keines. Die Mechanismen bei D&D sind vollkommen anders gelagert:

Man bekommt nur Erfahrung und Geld für gefährliche Tätigkeiten.
Zum Stufenaufstieg gehört eine bestimmte Menge Geld.
Dieses Geld nutzt man um seinen Charakter zu verbessern.

So wie bei DSA. Da steigt man doch irgendwie auf? Bekommt Fertigkeitspunkte?. Nur daß man einen Teil seiner Punkte eben als Geld bekommt.

Was aber wieder offenbar wird, ist der unzulässige Schluß von DSA auf die Welt: Nur weil bei DSA Kämpfe lange dauern (s.“Würfelorgie“), und immer gewonnen werden, bzw. nie jemand stirbt, ist das bei anderen Systemen nicht so. Ich freue mich doch nicht aus Mordlust am Überwinden von Gegnern! Nein, ich freue mich, daß ich selber überlebt habe, vielleicht ein wenig clever dabei gewesen bin. Diese simple Freude des Überlebt-Habens kennen solche DSA-Spackofreds nicht, von der Freude eines funktionierenden Plans ganz zu schweigen. Weil sie selber, wie bei WoW, nie in Gefahr sind. Und deswegen ist es aus dieser speziellen Sicht ganz logisch, sich auf Stimmungsspiel zu verlegen. Denn wo Kämpfe sinnlos, gefahrlos und langwierig sind, da läßt man es lieber und sagt:

Ein zünftig ausgespielte Wasserschlacht am Badesee find ich allemal spannender als sowas…

Daß diese ganzen Ideen und Ansichten über D&D eben keinerlei Hand und Fuß haben, daß sie sich nur aus Kiesow-Propaganda, WoW-Konsum und Munchkin-spielen nährt, ist jedem klar. Insofern ein mehrfach abgedroschenes Feld. Leider ist dieses Tal der Ahnungslosen viel größer als das echte, denn diese Ahnungslosigkeit ist selbstgewählt.

Diskussion im O.R.K.

5 Gedanken zu „Im Tal des Ahnungslosen

  1. Interessant finde ich vor allem den Unterschied zwischen Settembrinis Blog- und dem Foreneintrag. Während der Blogeintrag eine durchaus fachliche Argumentation enthält, ist der Foreneintrag eine peinliche Aneinanderreihung von Beleidigungen.Offensichtlich kann Settembrini vernünftig argumentieren, aber er will lieber streiten. Ist das nicht ein wahres Armutszeugnis?

  2. Quasiexegetischer Kommentar: S. ist sozusagen eine Karawane mit eigenen Hunden – außer Transportfracht (Argumente!) gibt’s immer auch jede Menge Gebell. Wer nun wirklich eine dezidierte UND andere UND eigene Meinung hat, müsste in der Lage sein, weiterzuziehen und die Köter kläffen zu lassen… Alle anderen haben wenigstens die Gelegenheit, die Fracht/Argumente am Rande zu bemerken, während sie sich in der einen oder anderen Weise von den Hunden irritieren lassen – was ein zwar geringer, aber doch: Beitrag zur Verbreitung reflektierter Ansichten ist.

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