And the steel rail still aint heard the news

Über die vierte Edition, 4RS sozusagen, wird geredet, doch mehr Informationen gibt es nicht. Letzlich wird sie kommen, man wird sehen, man wird probieren, man wird urteilen. Der aktuelle D&D Podcast sei all denen ans Herz gelegt, die mal von der schieren organisatorischen und personellen Überlegenheit von WotC für solch ein Projekt beeindruckt werden wollen.
Wie ich morgen darlegen werde, kann man mit 3.5 schon eine Menge Spaß haben, aber das war ja allen klar. Auffallend ist für mich aber, daß Verzögerungen im Spielfluß anteilsmäßig viel eher auf Wartezeiten aufgrund von Optionsabwägung zurückzuführen sind, als auf Regelbremsklötze. Fürderhin bietet nun die 4RS-Edition eine phantastische Möglichkeit:
Gelangweilte Forger abholen.
Schon der Capes-Tony wurschtelte rum, er woll emal 3.5 probieren, andere haben neulich Spaß an der Red Box gehabt. Oh Wunder! D&D macht Spaß. 2007.
Große Erkenntnis.
Und da eine neue Edition erscheint, werden sie es sich mal anschauen, so meine Hoffnung, so einige Story-Games Andeutungen. Und uns bzw. ihre Tastaturen danach in Ruhe lassen, weil sie auf einmal Spaß haben, ohne darüber reden zu müssen. Der Schock der sie erwartet, daß sie von 95% des Rollenspiels keine Ahnung haben, schlimm wird er sein. A man can dream, a man can dream, though.

Keiner weiteren Rede mehr wert ist Ryan Dancey. Der hat soviel gequirlte Kacke geredet, das disqualifiziert für Jahre. Sein letzter Erguss ging in etwa so:
– Alle Powergamer wandern zu WoW ab
– Rollenspiel geht nur um Storytelling
– Forger machen für das Storytelling alles ganz wegweisend
– wichtig ist die gute Vermengung von G-N und S Elementen [sic!]; man muß die Mischung des Publikums finden
– Storytellung muß sich interaktiv auf Web 2.0 stützen
– man muß die Storytellerei als Community aufziehen
– Man darf nicht wie ein MMORPG sein wollen
– Man muß digital-interaktiv sein

etc. ad confusio magna

Totall wirr, selbst die gelobten Story-Gamer sind skeptisch und halten RD’s Gerede für halbinformiertes Geschwätz um sich in der Diskussion zu halten. Denn RD hat jetzt KEINE AHNUNG mehr vom aktuellen D&D. Seine Geschäftsgrundlage ist zernichtet, seine Ansätze verheert. Verheert vom Heer der Normalspieler und WotC-Technokraten.
In your f4ce, Ryan! Zu spät! Du fängst an mit Doc Bat-A-Wang zu gruscheln, da spielen die bald alle 4e. Haha!

In der Zwischenzeit droht uns F&S mit einer Betreuung der 4e. Wenn WotC nicht die DDI-Inhalte übersetzt, dann sehe ich schwarz. Gerade etablierte sich 3.5, da werden die Zelte abgebrochen und halbherzig die 4e durch F&S angenommen. Mir schwant fürchterliches: Keine Online Unterstützung, ewige Wartezeiten, keine Abenteuer. Buuh.

Bei meinem letzten Besuch bei Morgenwelt, die scheinbar einen Freundlichkeitskurs sind, hat man über Ulisses geschwatzt, und der Morgenweltler war des Lobes ob der Informationspolitik und Zuverlässigkeit voll. Ich habe auch den Eindruck, daß hier neue Wege gegangen werden (siehe unten). Da die Sammlerausgabe der 4.1 Regeln rundheraus abzulehnen ist, warte ich aber bis ich Ulisses Fanboy werde. Ich sage übrigens diesem komischen Anima-Dingens ein Scheitern voraus. Wer braucht denn das? Was soll denn das? Nee, so ein bunten Pippifax brauch keiner. Aber naja, Exalted hat auch Fans. Es gibt solche Menschen. Wenn, dann bitte echt Fachfremd Werbung machen: FF-Fans, in Comicläden, NarutoPokeBall Z – sozialisierte Straßenkinder anfixen. Aber Erwin kauft das nicht.

Ach ja, und Ulisses besticht mich auf mit einem Rezi-Exemplar zu den Dungeon Crawl Classics. Das wird dann natürlich auch besprochen, ich bin da käuflich. Gilt natürlich für alle Spiele!
Wer mir ein Produkt zuschickt, dem garantiere ich eine Rezension, nicht mehr nicht weniger. Ich empfehle das besonders für Cthulhu-Produkte, die haben ja mit der Qualitätskontrolle immer so ein Problem. Ich weise euch dann den Pfad. Am liebsten wäre es mir, viele vorbemalte Minaturen zu Rezensieren, das läge mir. Brettspiele bitte nicht, die meisten sind zu schlecht um meine Zeit wert zu sein.

Wo wir bei Pegasus sind, die neue games orbit ist draußen. Das Beste was man sagen kann: vorne drauf sind als Werbebeigabe Styrol-Star Wars Jäger, zwei Sienar Fleet Systems TIE/ln und ein Incom T-65B X-Wing. Da habe ich mir gleich mehrere mitgenommen, gute Tradition.

Aus Berlin gibt es zu vermelden, daß die Odyssee bald stattfindet, dazu gleich mehr, und eine Brett- und Rollenspielbörse, die an SPD-nahem Orte ausgetragen wird. Anwesend sein kann ich nicht zur Börse, da bin ich nicht innerhalb der Stadtgrenzen.
Odyssee, ein Kapitel für sich.

Zunächst, ich sprach neulich mit einem Freund über eben dieses Ereignis. Bestürzt feststellen mußten wir, daß die angebotenen Runden allesamt vollkommen uninteressant waren. Einzig Robotech reizte mich, aber da sitze ich schon im Theater.
Corvin Jordan, eine der Grandsigneurs des Berliner Rollenspiels schrieb mich vor ein paar Wochen an, was ich denn von der Odysse hielte, was meine Gedanken und Vorschläge wären. Mein alter Zockerfreund, der die Runden uninteressant fand, und ich sprachen weiter über dieses Thema. Viele Details traten zutage, aber die erspare ich euch. Zusammengefaßt kann gesagt werden, daß es aus verschiedenen Gründen eine Verschiebung des Fokus der Odyssee sowie, und das wiegt schwerer, eine Verschiebung der Besucherschaft gegeben hat. Und also trifft man dort viel mehr Personen, die einem im besten Falle egal sind, und viel weniger Personen, die man mag. Beispiele sollen nicht genannt werden, aber die Abwanderung verschiedener Berliner Subzirkel und Grüppchen hat für mich und meinen Subzirkel die Odyssee uninteressant werden lassen, womit der Effekt verstärkt wird usw. usf.
Gerade die unterlassene Umschmeichelung bestimmter Diven-SLs, Rollo-Läden, anderer Conventions sorgt für eine Besucherschaft und ein Programm, daß mit Masse weder innovativ, noch anregend ist. Ein weiterer Faktor, der viele meiner Bekannten abschreckt: die Themenwahl. „Wasser“ im letzten Jahr, wurde als albern und merkwürdig, „Dunkelheit“ als Grund des Fernbleibens empfunden. Zu schlecht die Erfahrungen mit WoD-artiger Dunkelheit und ihren Fans. Man mag einwenden, dies sei garnicht der Fall. Aber Eindrücke zählen in der Werbung und im Con-Gefühl mehr als Wahrheit. Ebenso sind mehrere ehemalige Stammbesucher nicht wiedergekommen, weil es einfach bei ihrem jeweils letzten Male keine guten Spielrunden mehr gab.
Überspitzt: Georgios-„leitet“-mal-wieder DitV lockt keinen an. Die kleine Schar unvorbereiteter Power-Teller und Erzählonkel, die ewig gleichen lahmen Runden, akuter ARS-Mangel, akuter Exotenmangel, akuter Kenntnismangel seitens der Besucher haben viele abgeschreckt. Thyria hält die Stellung, aber auch das ist, mit Verlaub eher Institution, als Exot. In Berlin kann man auf Cons mehr Thyria als D&D spielen. Das gleiche gilt für Thomas Kathmanns Runden, immer dasselbe. Ebenso traurig und vertreibend wirkt die merkwürdige D&D Politik: eine exotische OD&D Runde war angemeldet, wurde aber verboten. Tolle Wurst.
Horizonterweiterung, Fehlanzeige.

Nun zum Guten: Heute erhielt ich die spezifische und persönliche Anfrage, ob ich nicht Traveller leiten wolle. Ich werde das prüfen, es versuchen einzurichten, Pläne umzugestalten um es zu ermöglichen. Aber das ist der Weg. Holt die alten SLs ins Boot. Schaut einfach in alte Programmhefte. Denn bis zur direkten Anfrage hatte ich und fast alle die ich kenne keinerlei Lust da hinzugehen. Denn auf einem Con will ich auch spielen und gelehrig quatschen, nicht nur Inspectres Erzählonanisten durch den Raum geifern hören.

Zum O.R.K.

8 Gedanken zu „And the steel rail still aint heard the news

  1. Die Odysse Rundenliste sieht doch gar nicht so schlecht aus. Im Vergleich zum z.B. Dreieich Con, wo man in DSA und D&D Runden ertrinkt, ist diese Liste sogar recht angenehm. Warum wurde eigentlich die OD&D Runde „verboten“? (Ging es eigentlich um D&D(1) oder um AD&D/AD&D 2nd?) Und vom wem? Dem Converanstalter? Irgendwelchen RPGA „Offiziellen“?

  2. Kann Corvins Argument schon irgendwie nachvollziehen. Aber wenn der Eintrag „Ur-Version von D&D von 1974“ oder ähnlich, gewesen wäre, hätte es vielleicht geklappt. „D&D 1 (!)“ ist in der Tat verwirrend, wenn man noch keine tiefe Erfahrung mit Rollenspielgeschichte hat. Die Kenner wissen zwar sofort bescheid, der Rest und vorallem die Neulinge, denken da an eine d20 3.0 Runde.

  3. RD hat zwar schon ein wenig Ahnung, aber was er da sagt wundert mich schon ein wenig.Gut, Storytelling hat etwas mit Rollenspiel zu tun, aber nicht als einziges Elemenet. Das WoW-Spieler entlaufene D&D-Spieler sind, glaube ich auch nicht. Ich glaube WoW tut der Fantasy allgemein her sehr gut, da sich viele Leute nun mehr damit beschäftigen.D&D bietet ja auch noch etwas anderes als WoW.Und was höre ich da über Ulisses?

  4. Ob WoW dem klassischen Pen&Paper Rollenspiel einen Gefallen tut wage ich in Frage zu stellen.Wenn es schon so weit ist, dass selbst Diablo als Rollenspiel genannt wird, ist eigentlich der Untergang vorprogrammiert.Rollenspiel nach Sichtweise des typischen MMORPG-Zockers bedeutet doch nicht mehr, als dass man verschiedene Klassen (bsp Krieger, Hexer, Magier, Jäger etc pp) mit unterschiedlichen Fähigeiten hat, dass man seinen Charakter zum leveln questen lassen muß um dicke Items zu erhalten. Damit wird man dann imba und der Held vom Erdbeerfeld.Mit Rollenspiel nach klassischer Definition hat das nur in etwa soviel zu tun, wie der Hofrat mit SchERZ zu schaffen hat…

  5. Au weia! D20 erlaubt, OD&D nicht. Wie kann man so ungebildet sein?Letzlich heißt das, Basic Fantasy Roleplay, also OD&D, oder OSRIC, also AD&D 1st oder Iron Heroes sind erlaubt. Aber darf nicht D&D drauf stehen…Geil ist auch der ECHTE Grund warum Shadowrung verboten ist: Die Shadowrunner sind früher zu laut gewesen.Denn es ging mal bei den Regeln um Con-Ästhetik, und jetzt schwurbelt man mit den hanebüchenen Begründungen rum…:augenroll:

  6. @ FossyNatürlich hast du recht, dass es einen großen Unterschied gibt. Aber je mehr Leute sich für Fantasy interessieren, desto größer ist auch die Chance, dass man auf „echte“ Rollenspiele stößt. Ich selbst spiele kein WoW (langweilig), aber ich kenne zumindest eine größere Gruppe, die erst durch WoW auf andere Rollenspiele aufmerksam wurde. Ohne Heroquest hätte ich auch nicht aus versehen eine DSA-Box gekauft…

  7. Bruce Cordell antwortete mir mir, das an Lokalisierungen des D&D Insiders gearbeitet wird. Die Antwort war aber im Ganzen weichgespült.Lee Singleton, Hasbro UK, konnte mir Ingo Muhs, Hasbro Deutschland, als den Verantwortlichen für Organised Play in Deutschland benennen. Also niemand von F&S.Da 4E auf den vier Säulen Bücher, Community, D&D Insider und Organised Play steht finde ich es nachvollziehbar, dass es im Hause bleibt.

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