Phänomenologie: Herrenmäßiges Rollenspiel

Herrenmäßiges Rollenspiel liegt z. B. dann vor, wenn die wichtigsten Bücher vor und während des Spiels keine Rollenspielbücher sind.

24 Gedanken zu „Phänomenologie: Herrenmäßiges Rollenspiel

  1. [offtopic]http://conceptships.blogspot.com/Das duerfte den Hofrat erfreuen, falls er es nicht sowieso schon kennt.Niddhogg[/offtopic]

  2. Aha. Herrenmäßig ist also, wenn man das Regelbuch auch zu Hause lassen kannen, aber dafür sagen wir mal deutsche Hochliteratur benötigt. Herrenmäßiges Monopoly käme dann analog ohne Spielbrett, aber nicht ohne „Das Kapital“ auf dem Tisch aus.Ja… das paßt vom Logikniveau ungefähr zu dem, was uns in diesem schönen Lande früher so als „herrenmäßig“ aufgetischt wurde.

  3. Was mich schon immer interessiert hat: Dürfen auch Frauen herrenmäßiges Rollenspiel spielen, oder reichen die nur das Bier dazu? Zu den Büchern: aha. bisschen unspezifisch, oder? Aber ich gebe dir Recht. Bei manchen Rollenspielrunden hätte ich Gold dafür gegeben, wenn die beteiligten nicht x Rollenspielbücher gelesen hätten, sondern wertvolle Literatur wie „Körperpflege für Dummies““Nahrung außer Junkfood““Knigge“ (insbesondere die Kapitel über das Spucken beim Reden und die Lautstärke desselben)“Grundlagen menschlicher Kommunikation“Das hätte die Erfahrung sicherlich verbessert, aber einige der Wesen an diesen Tischen wären trotzdem niemals als Herren durchgegangen….Aber ich fürchte, das meint der Hofrat nicht, sondern er hat ganz andere, viel höher strebende Ziele…. Aber unsereins ist ja schon mit weniger glücklich….

  4. Obwohl es die Magie etwas nimmt, sei gesagt, daß das adjektiv zumindest in Officierkreisen etwas subversiv-ironisierend aber dennoch durchaus ernst gemint wird. So ist das ganze auch zu verstehen, der Begriff hat eine gewisse Dehnbarkeit, die dem sprachlichen Zwielicht geschuldet und durchaus beabsichtigt ist.Und eigentlich kann man mit Frauen zusammen nicht herrenmäßig spielen, aber viele Aspekte davon stehen auch Frauen offen.Kann ein Mann damenhaft sein? Gar Lady-like? Dies sei zu Bedenken gegeben.

  5. Keine Ahnung, was „Officierkreise“ heute sein sollen. In „Offizierskreisen“ der besten und klügsten – nämlich meiner (ehemaligen) – Teilstreitkraft hält man sich mEn eher etwas darauf zugute, ein einigermaßen normaler Mensch zu sein, und kein „herrenmäßiger“ Fatzke. Und das, obwohl die an schrulligen Traditionen in Offiziersausbildung und -alltag nicht eben arm ist.Kann ja sein, daß es im Offizierskorps der Bundeswehr auch Leute gibt, die sich ins 19. Jahrhundert zurücksehnen. Mußte ich glücklicherweise nicht kennenlernen.

  6. Das „s“ verrät Dich.TSK muß wohl Luftwaffe gewesen sein…die moderne Form des KDV

  7. Von der Marine weiß ich zuwenig. Beim Heer gibt es das „S“ daß Du da benutzt hast ganz bestimmt nicht. Und da kennt man auch den Begriff „herrenmäßig“. Aber wir merken, daß die Qualität meiner Kritiker in keiner Weise zugenommen hat…

  8. Oh Mann.Aber mich wundert garnichts mehr, seit Obermaat X mal seinen armen Soldaten befahl, „die Magazine anzuschlagen“…Übrigens: Gewerkschafter und Burschenschafter ohne „l“, nur falls die Vokabeln mal auftauchen. Ebenso kein genitiv-S in vielen Dingen GERADE im „modernen“ Hochdeutsch (bsp: Verbandkasten). Die einzige kernige Entschuldigung, die Marine und LW vorzubringen haben, ist daß sie korrektes NATO-Englisch sprechen. Wenn sie es denn täten.Aber was man da bei „Joint“/SKB-Übungen so mitbekommt…Einäugige unter Blinden.

  9. Was mich aber immer noch/dennoch interessiert sind jetzt konkrete Beispiele für die genannten Bücher und das Rollenspiel.

  10. @Set: „Obwohl es die Magie etwas nimmt, sei gesagt, daß das adjektiv zumindest in Officierkreisen etwas subversiv-ironisierend aber dennoch durchaus ernst gemint wird.“Großartige Erläuterung!Ich bin überrascht. Warst Du nicht Unteroffizier (im Sinne der Dienstgradgruppe) bei der Artillerie?

  11. Ich war (bin) so manches, aber, leider, nie bei der Artillerie.Obwohl…aber das führt zu weit. Die arkane, höhere Litzologie könnte dergestalt ausgelegt werden…

  12. Dann habe ich aus einem früheren Blogbeitrag falsch deduziert. Ich las, wie Du einen Ausbilder an einer HUS zitiertest, daß Du in Westfalen stationiert warst und etwas, an das ich mich nicht recht erinnere aber was mich insgesamt schließen ließ: „Aha! Ari!“

  13. Fehlt nur noch „Wer brauchen ohne zu gebraucht…“Diese Phase nerdiger Sprachdünkel hatte ich auch mal. Ich hoffe, das geht auch bei Dir vorbei. (Ist dann auch weniger peinlich, wenn man mal Rechtschreibfehler macht.)

  14. Wusste ichs doch: Hagen’sche oWoD ist herrenmäßiges Rollenspiel und old-school noch dazu).Revised dann schon weniger, nWoD gar nicht mehr (obwohl rein objektiv besseres Spiel- analog oD&D>AD&D>AD&D 2nd mit Ergänzungen>3.5)

  15. alexandro,es geht nicht um Systeme, sondern um die Geisteshaltung der Spieler und deren innere Verfaßtheit beim Spielen. Insofern sind konkrete Namen Schall und Rauch.Aber zerreden ist quasi das Gegenteil, und so lasse ich jeden mit seinen gedanken hier allein-

  16. Wer sich allerdings als Wächter deutscher Sprachkultur geriert und zugleich mEn schreibt und damit womöglich gar „meines Erachtens nach“ meint, gehört kielgeholt.

  17. Ach.Beim Hofrat sind Generalisierungen also erlaubt, bei anderen aber nicht? Dann eben so: „Die oWoD eignet sich *besonders gut* für herrenmäßiges RPG und wird auch oft so gespielt, da die intelligent verfassten Texte und die Ästhetik den SL geradezu in diese Richtung drängen.“

  18. Ich distanziere mich von dem, was ich gerade gesagt habe (habe mir das Video (5W20 sanity loss) angesehen- seitdem bin ich *stolz* drauf kein Herrenmäßiges RPG zu spielen).

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