Erläuterung

Wie das Weströmische Reich 476, so liegt das Hobby um D&D und seine Nachfolger darnieder. Die Barbarenhorden von degenerierten Comic- und Fenrsehopfern, die, um es mit einem Kunstkritiker zu sagen, denken, daß „Tiefe das sei, was man in (s)ein Tagebuch schreibt“, haben Rom erobert.
Und so wie die Barbaren sich alleine deswegen als legitime Nachfolger sahen, weil sie ROM kontrollierten, so sehen sich die heutigen Kitschwürmer und Faulsäcke als ROLLENspieler. So wie, aus Barbarensicht, Rom das Römische Reich ausmacht, so erheben sie Anspruch auf das Hobby.

Doch, was war dieses „Rom“, daß die Barbaren eroberten? Zu vier Fünfteln Ruine, fast Menschenleer, und regiert von einer degenerierten Bande Halsbabschneidern, die sich „Patrizier“ nannten.

Die OSR ist genau die Gruppe angegrauter Herren, die die Rückbesinnung auf alte Tugenden forderten, um Rom wieder groß zu machen, zu einem Zeitpunkt wo dies nur alberne Nostalgie war.

Pathfinder ist nichts anderes, als die Integration der Germanen in die „Legionen“, ein Pakt mit dem Teufel, der das Äußerste verzögert, es aber dafür unumkehrlich macht.

Deswegen will ich nicht mehr Römer sein, also Rollenspieler. Ab sofort gibt es für mich nur noch Abenteuerspiele, die wie Konstantinopel den wahren Kern, die wahre Tradition von Zivilisation, Organisation, Geisteshaltung und Menschlichkeit nicht als Nostalgie beschwören, sondern aktualisiert leben.

Und deswegen haben wir hier, in dem, was die Barbaren später unbedingt nicht mehr Ostrom zu nennen gewagt haben (um ihre kotige Herkunft nicht anerkennen zu müssen), im sog. „Byzanz“ noch Eintausend Jahre wechselhafter Antike vor uns, bis die Osmanische KI vor den Toren steht und tatsächlich alles in Frage stellt. Aber, vor der KI wird dieses griechische, oikumenische Reich exisitieren als habe es nie Barbaren im Westen gegeben.

Und wenn sie Venezianer schicken, mit betrogenen Kreuzfahrern, dann haben wir schon 800 Jahre länger gelebt. Und auch dann werden wir widerauferstehen, mit noch größerem Abscheu vor den Lateiner-Rollos, für nocheinmal 200 Jahre. Bis der KI-Sultan kommt, werden wir hier stehen. Ihr nennt uns anders, doch wir sind die wahren Erben und Aktualisierer, Bewahrer und Streiter wider die wahre Bedrohung.

Doch laßt uns in Ehrfurcht den Gründervätern einen letzten Triumphzug gönnen. Schaut hinab in den Brunnen der Vergangenheit, zu der Zeit, als das Republikanische Rom noch groß war, kurz vor dem Gygaxschem Kaiserreich:

18 Gedanken zu „Erläuterung

  1. Bedeutet das in letzter Konsequenz dass du nicht mehr bei RSP-Blogs mitmachst? ;)Viel Spaß bei den degenerierten, zurückgebliebenen Ikonodulen, ich bin drüben im Frankenreich.

  2. Deinen Austritt lasse ich mal bewusst unkommentiert, aber die Analogie ist schick gewählt und der Artikel liest sich echt gut. Sprachlich wohl gemerkt.Inhaltlich ist die Aussage bzgl. Pathfinder auf jeden Fall interessant bis gut.

  3. Ich als Unwissender will das mit Pathfinder erläutert haben, oder geht es da wieder „nur“ um AP und CR? Das juckt mich/nutze ich nämlich eh nicht.

  4. Tja, bei der Allegorie mit Rom muß ich dann wohl sagen, daß ich das Schicksal der Stadt nicht den Barbaren überlasse, sondern quasi im Untergrund weiterkämpfe.Oder anders gesagt: ich spiele einfach mein Ding und hoffe, daß andere daran Spaß haben. Anders als durch das Spiel kann man keinen Sinneswandel vollziehen.

  5. Meine Zusammenfassung des Pathfinder-Problems: Aus Seite 402/403 wird gesagt: Wenn man es für sinnvoll erachtet, darf man auf die Regeln scheissen….ich bin aber auch kein wirklicher ARSer.

  6. Darf ich dich jetzt den byzantinischen Spieler nennen?Hübscher Vergleich. Hauptsache, Du bist der Belisar oder Basileus und wirst nicht zum Pailologos – die Opferrolle steht Dir nicht.@ Alexandro: Lieber Bilder verehren, als an gar nix glauben zu können. Oder Andersgläubige an den Ufern der Weser zu verbrennen. Und das Frankenreich hat ja auch nicht lange gehalten und ist in Erbstreitigkeiten emporgekommener Barbarenhäuptlinge zerfallen, wie man ja weiß.

  7. Mir gefällt der Text er ist echt schön zu lesen, aber die Barbaren haben das Leben in Rom schon vorher nachhaltig beeinflusst und zur Verbesserung des Römischen Reiches beigetragen.Aber es mag halt nicht jeder die Vielfalt, Du kleiner Rollenspiel-Rassist. :-)

  8. Willst Du wirklich Settembrinis persönlichen Frust mit der Branchenanalyse von Costikyan vergleichen?Eine Gemeinsamkeit gibt es allerdings tatsächlich, die Wargamingbranche war selbst verantwortlich für ihre schlechte Lage, genau wie S. für seine Frustration.

  9. Du weisst schon, wohin der Weg nach byzanz.net und byzanz.org führt, Du alter Byzantiner? Hattest Du Dich davon nicht ausdrücklich distanziert…?;-)

  10. soso, der Hofrat baut sich also sein eigenes 10000jähriges Reich auf, in dem Rollenspieler keinen Platz haben.wo wir schon bei Vergleichen sind.Na dann.

  11. Hey, dann halt kein Rollenspieler mehr, sondern Abenteuerspieler… sind ja welterschütternde News. Was sich ändern wird, ist deine Selbsttitulierung. Leute, die dein Blog verfolgen, werden das weiter tun, und die Anti-Hofratfraktion jubelt ob deines (strategischen?) Ausstiegs. Die Zeit der Manifeste und historischen Metaphern in unserem Hobby ist vorbei, das hatten wir doch schon alles, ein lachhafter Sturm in einer randseitigen Beschäftigung für ein paar Menschen. Gebracht hat das alles nichts, außer den vermeintlichen Graben zwischen den Beteiligten immer tiefer zu ziehen. Als Mann der wohlkalkulierten Provokation hast du dir in einer kleinen Nische eines winzigen Hobbys einen Namen erschaffen – dafür Anerkennung. Die unglückliche Sache mit Pundits Swine und dessen Transfer in die schulterzuckende deutsche Szene war zwar ein Coup für deine Rolle als Hofrat, hat aber natürlich nichts Produktives für unsere Art des Spielens hervorgebracht. So ist es jetzt auch mit deinem neuen Marketing-Angle.Ich verstehe langsam nicht mehr, worauf du überhaupt raus willst. Oder ist es tatsächlich astreine Selbstvermarktung? Nur Abgrenzung alleine schmeckt ja sehr fahl.

  12. „Denn das Leben ist nicht leicht für die römischen Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern Babaorum, Aquarium, Laudanum und Kleinbonum liegen.“Ich halte es wie Argamae. Sehe übrigens keine gravierende Änderung zu den letzten Jahren. Ob die Römer untergehen oder weiter ihr Süppchen kochen, ist mir als Gallier egal.

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