Erstes nichttriviales Koop-Spiel entdeckt!

Ja, ich habe mich trotz allergrößter Bedenken überzeugen lassen: Space Alert ist tatsächlich ein sehr gutes Spiel. Anfangs waren wir noch alle gebrandmarkt von Battlestations, einem unsäglichem Brei aus lächerlicher Schiffskonstruktion und gekünstelten Missionen, garniert mit Langeweile. Aber Space Alert ist gänzlich anders.
Ist es schwer? Ich finde nicht so schwer, wie man auf BGG und andernorten tut. Wir haben erst zu dritt und dann zu viert Eigentlich alles knapp unter Kontrolle gehabt, nun, bis auf die Male, wo wir unschaffbaren Missionen entgegen traten (1 mal). Zuerst dachte ich, gut, war nett, und sehr kurzweilig. Die unschaffbaren Missionen (wenn drei Kracherkarten = Feindraumschiffe ankommen, dann geht irgendwann rein rechnerisch garnichts mehr; wir spielten mit den Gelben Krachekarten). Ein wenig Schade finde ich, daß der Schwierigkeitsgrad aber vor allem durch das Erheben von „Aktionssteuern“ erhöht wird. Will heißen, es gibt einige Pflichtaktionen, die man machen muß, die eben nicht so sehr die Planung interessant erschweren, sondern wie Bleigewichte sind. Aber auf dem Heimweg ist es mir dann aufgefallen, daß es nicht darum geht, unschaffbare Missionen zu schaffen, und die schaffbaren zu lösen. Nein, es geht um die Stabsarbeit, das menschliche Miteinander als Planungs- und Funktionseinheit. Und wenn man gut miteinander zusammen gearbeitet hat, dann sind eben alle stolz auf das Geleistete, egal ob gewonnen oder verloren. Wir waren eben sehr schnell sehr effektiv, so daß kaum Fehler passiert sind, kann mich nicht erinnern, daß ein Einzelner was vermurkst hätte, sondern wenn, dann war es unschaffbar, oder alle waren sich einig, daß man sich schon zum Entscheidungszeitpunkt kollektiv verrechnet hatte. Aber wir haben fast immer gut abgeräumt, einmal mit 20+ Punkten.
Und das fand ich mal wirklich erfrischend und will es gerne mal wieder spielen. Es ist gewissermaßen die Antithese zum menschenverachtenden Dominion. Durch Zeitdruck und Interaktionszwang wird aus einer doofen Scheduling-Aufgabe eben eine kleine Stabsübung mit Lagediktat. Das fand ich, nochmal erwähnt, so erfrischend und nett, daß man über die Künstlichkeiten wie Zufall der Karten und mangelnde Simulation gerne hinwegsieht.

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