Da lacht der Herzkranzgefäßchirurg

Irgendwo las ich irgendwelches Zeug zum Thema Rollo-Convenience-Food und Aufbackcroaissants mit Nutella.

Alles Quatsch.

Die Allzweckwaffe ob morgens, mittags, abends: KnackBackMe2-Croissants mit einer Scheibe Kochschinken und einer Scheibe, sagen wir, Leerdamer. Teigdreieck auslegen, beide Scheiben mittig drüber, einrollen, in den Ofen, fertig ist die Laube. Vegetarier können den Schinken weglassen, Leerdamer ist laktosefrei und die Laube ist glaube ich sogar glutenfrei. Veganer sind eh spaßbefreit und mit denen spielt man besser kein Rollenspiel*. Frutarier können sich ne Banane drauf pellen.

Auf religiöse Speisevorschriften wie „Bio“ gehen wir hie raus laizistischen Gründen nicht ein.

*Liebe Veganer, wilkommen im Catch-22 Eurer Speisebeschränkung! Wen ihr Euch aufregt und ärgert weil ihr nicht spaßbefreit seid…höhö. Nen lässigen Veganerkonter mag es geben, er ward nur noch nie vernommen.

Mehr Essenstipps? Erfahrungen und Leidensgeschichten zu Mitspielern mit anstrengenden diätischen Einschränkungen? Aufregen? Hier lang.

 

6 Gedanken zu „Da lacht der Herzkranzgefäßchirurg

  1. Fülls mal mit gegrilltem Bacon und Spinat (Salz, Pfeffer, Muskat, ggf. geröstete Mandelsplitter), dazu geriebenen Parmesan innen. Und zu Nutella gehört auf alle Fälle Erdnußbutter.

    Leerdamer ist öde. Alter Gouda, Cheddar oder gehobelter Stilton schmecken viel besser. Sogar die Edamer-Scheiben aus dem Discounter haben mehr Charakter (Lactose-Freaks haben da natürlich Pech).

  2. Es geht ja um Billonahrung in der Not, nicht um Gourmetgenüsse!
    Gouda, Cheddar und Stilton ißt man roh!
    Öder Käse und Discount Kochschinken werden aber im Backofen eben zur Gourmand-Freude wenn sonst nischt da ist.

  3. Man nehme! Ein paar ganze (Mais-)Hühner, 1 pro Spieler, mit Balkonkräutern und je einer Zitrone vollstopfen, je nach Gusto mit rotem scharfen Zeuchs einreiben und für 50 Minuten in den Ofen. 5 Euro teurer pro Portion, aber unvergleichlich leckerer, saftiger und ähnlich unkompliziert. Dieses vorgeschlagene Brötchenlaminat muß man nicht machen, wenn man nicht gerade wieder 21 ist und im Studentenwohnheim Greifswald-Süd lebt.

    Sonst die Klassiker:

    – Chili. (Alle Dosen von „ja!“ und das Fleisch aus der Tiefkühltruhe wäre dann auch billo, aber gut, nicht gut).
    – Bockwürstchen/Knacker/Wiener mit Kartoffelsalat Essig u. Öl.
    – Ordentliches Sauerteigbrot, Mett vom Fleischer, Zwiebeln.

    Das mit dem billo hab ich nie verstanden. Der durchschnittliche Rollenspieler ist doch mittlerweile Arbeitnehmer, oft kurz vor der Pensionierung, und muß diese Chips-plus-River-Cola-und Schogetten-zum-Lunch-Romantik nicht mehr mitmachen.

  4. Der Unterschied liegt in der Intentionalität. Bewirten setzt ja das vorherige geplante Einkaufen voraus. 4-6 Maishühner hat man ja nicht immer im Haus. Aber vlt. sollte man? Brauch man aber auch schon ne große Gefriertruhe, um die immer da zu haben.
    Was Studentenlebensstil angeht befürchte ich, viele sind gezwungen auch Ü30 noch im quasi-Studentenmodus zu leben. Ist nicht immer deren Schuld.
    Was aber River Cola, Ibu Chips und Schogetten angeht… ah!! Alleine an den Geschmack zu denken macht mich 20 Jahre jünger!! Aldi-Nord! Das Aldi-Süd, dem ich jetzt ausgesetzt ist wie ein böser Zwillingsbruder, wo man nie weiß ob man bekommt was man denkt was man gekauft hat. Es sieht vertraut aus, ist aber fast alles anders.

  5. Ich verstehe deinen Punkt. Ich denke, wir meinen „“ abseits von tiefgekühlten Maishühnern „“ auch das Gleiche. (Iiieeeh! Konsenskultur!)

    Jedenfalls: Lecker muß mit Geld nix zu tun haben. Ganz im Gegenteil kostet pappiges Fertigessen doch viel mehr pro Einheit. Gut, 45 Minuten muß man vorab investieren, wenn man einen Eintopf macht „“ aber er ist günstiger, viiieeel günstiger, hält länger, also auch für die dritte Hungerrunde morgens um 5 (knapp vor Endgegner, wenn man noch mal einen Zuckerschub braucht) und ist am Ende sogar schneller präparierbar während des Spielabends: Topf auf den Herd stellen, aufheizen, gut is‘. Wohingegen das Aufpappcroissant immer wieder belegt und verbackt werden muß. Spekulative Zeitersparnis bei einer Spiellänge von 14 Stunden und 2-3 Fressgängen tendiert doch gegen Null (ich hänge mich mal a bissl aus’m Küchenfenster, was die Kalkulation angeht).

    So ein bißchen Gemüse hat man immer zur Verfügung, das man in einen Topf schnibbeln kann. Wurst meistens auch. Na und selbst wenn nicht! Ein paar Konservendosen hat der geneigte Rollenspieler, der jeden Tag die Zombieinvasion erwartet, allemal und ungeplant im Haus. Geschälte Tomaten, Kidneybohnen, Mais, Tomatenmark – als Grundlage ein paar Zwiebeln, Knoblauch, getrocknete Chilis – feddich ist der Chili-Verschnitt. Materialkosten roundabout 60 Eurocent pro Person.

    Der Ü30, der sich immer noch Fertigpizza in den Ofen wirft, denkt dann wirklich nicht in kaufmännischen Dimensionen, sondern in Klischeés.

  6. Wo Du natürlich Recht hast, ist daß man als 12 jähriger eigtl. nicht wirkllich kochen kann, meistens. Und da kann man sich draus erheben, oder auch nicht.

Kommentare sind geschlossen.