While you are sleeping, they’ll be waiting

Bei Recherchen im Tabletopbereich behufs meiner Travellerkampagneplanung [ Stargrunt ] bin ich auf sehr Interessantes gestoßen: Prototypische Spielzielkategorien. Anders als der Forge- vergiftete Internetrollo, kann die Wargamer-Szene problemlos das Multidimensionale als multidimensional erfassen und reflektieren. Kurz: Auch Tabletops sprechen verschiedene Vorlieben an, und die Melange ist es, die die meisten reizt, Extremformen sind selten und bleiben Karrikatur.
Spaß haben an dem Geschnattere alle ganz unverkrampft. Die Grabenkämpfe werden aber andernorts ausgetragen, Sweetwater ist ein sehr zivilisierter Ort. Dazu aber ein andermal mehr.

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Die Welle

Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen hat sich die Benutzung des Begriffs „Plausibilitätenabwägung“ nicht ausgezahlt. Entweder sind haufenweise Leute und Menschen doof und spielen ganz oll und komisch, oder der Begriff ist nicht die jedem verständliche Abkürzung, die ich darin sehe.
In aller Kürze:

P-A ist eine Art der Anwendungsform der Methode Rollenspiel. So kann einem Planspiel für einen bestimmten Prozess ein explizites Modell zugrunde liegen. Ein Beispiel aus meiner Travellerkampagne sei angeführt. Die Spielergruppe hat in einem Krieg die Versorgungsrouten für schweren Wasserstoff für die Feindflotte unterbrochen. Nun muß der Spielleiter entscheiden, was die abgschnittenen Verbände machen. Da ich als SL kein quantifiziertes, kodifiziertes Modell für die Vorgänge innerhalb des Hirns des zuständigen Konteradmirals habe (und nicht haben will), Beurteile ich die dem Admiral bekannte Lage, komme zu einem Entschluß und der Befehlsgebung; der Ausbruch wird versucht. Die Ausbruchsschlacht wurde dann mit den Flottenkampfregeln ausgefochten. P-A ist also unverzichtzbar und gelinde gesagt der Kern der Methode Rollenspiel. Ich kann mein ad-hoc Entscheidungsmodell ja auch mit einem Würfelwurf garnieren, aber P-A und ad-hoc bleibt es dann trotzdem.
Ein anderes Beispiel ist OAD&D. Haufenweise Probleme werden da durch gemeinsam verhandelte P-A gelöst, und ich würde sogar sagen das macht den Hauptspaß aus, ist gar zentraler Bestandteil. Beispielsweise kann man eine Tür öffnen, indem man einen Wurf durchführt.

3.5
„Da ist eine Tür, verschlossen“
*öttel-öttel*
„Siebenundzwanzig!“
„Die Tür geht auf.“

Oder eine Tür durch P-A öffnen.

OAD&D
„Ihr seht eine große steinerne Tür, keine Klinke oder ähnliches daran. Aber sechs Vertiefungen“
„Ich stecke was in die Vertiefungen.“
„Kein Ergebnis.“
„Ich schau mir die Vertiefungen im Kerzenlicht genau an.“
„Du gehst mit dem Auge ganz nahe heran?“
„Ja.“
„Du erkennst, daß das Steckplätze für Metallstangen sind, vermutlich um die Tür seinerzeit aufzurichten.“
„Ich halte eine Kerze an alle Stellen des Türrahmens.“
„Oben flackert die Kerze, geht fast aus.“
„Da ist Luftzug!“
„Kann ich durch den Schlitz sehen?“
„Nein, es sei denn, du hast Infravision.“
„Wir machen eine Räuberleiter, klopfen die Wand über der Tür ab.“
„Dort klingt es an einer Stelle hohl. Verborgen ist dort eine Art Schlüsselloch für einen merkwürdig geformten Schlüssel.“
„Mmm den haben wir nicht. Laß uns die Lücke nutzen, um die Tür einzureißen.“
„Au ja, ich knüppere einen Haken an ein Seil, räuberleitere Hoch, stecke den Haken durch den Schlitz, und angele solange rum, bis er sich an der Tür, aber nicht in Rahmen verfängt.“
„Auf drei ziehen alle! Eens, zwü, drü!“
„Die Tür kommt euch krachend entgegen! Dahinter seht ihr…“

Alles klar?

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Twin Engines of Destruction

Welches ist das beste PC-Spiel aller Zeiten?
Lest es hier.
Der Gewinnertitel ist auch wunderbar, um zwischen Taktik und Strategie ganz pragmatisch für jeden verständlich zu scheiden. Und immer noch eine wunderbare Kampagnenidee, Cthulhu inklusive. Mir schwebt da eine Melange aus Space Gothic, Pega-CoC und Snapshot vor. Oder alternativ Mechwarrior, Second plus Snapshot.

Anm d. Red.: Hingewiesen sei besonders auf die Pocket PC Variante des Gewinnertitels, ganz sine pecunia.

Fürderhin noch ein Link zu Online-Spielhülfe d20Pro.

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Brother Librarian, report!

Leider habe ich den Witz mit „Good for the good God!“ ja schon verbraucht. Hier höchst interessante Schnippsel für den Niedergang von Games Workshop. Als Außenstehender dachte ich immer, sie hätten zwar seit den Neunzigern knallharte Praktiken, aber auch ein super-Profi Spiel, tolle Minis und ein fabelhaftes Netzwerk für Spieler, und ein IP, das quasi Gelddrucken erlaubt.
Scheint aber, daß da einige vor ein paar Jahren entschieden haben, die Spieler und vor allem die Spiele selbst wie Dreck zu behandeln. Ich will jetzt nicht den alten White Dwarf einfordern, darum geht es nicht. Aber scheinbar ist GW nichtmalmehr willens, dem Hausmagazin ordentliche Artikel und tolle Armeephotos sowie regelgerechte und nachspielenswerte Schlachtberichte zu spendieren.
Wer nicht mal mehr bereit ist, die eigenen Kundenwünsche zu bedienen, der soll dann bitte untergehen, meine Plastikbasen wird dann schon jemand anderes herstellen. Genug der gleichen Warhammer Figuren fliegen eh durch die Welt, wenn nach zwei Jahren der Kunde wieder ausgespuckt wird, und das Hobby verläßt. Ich kenn selbst genug Leute mit ner halbbemalten Armee im Schrank, die nie weider einen Laden betreten haben. Mir fällt ein: als Dreizehnjähriger hatte ich auch ne Fantasy-Armee (zu 40k gab es da keine Grundbox), bei Neutopia gekauft, da gab es noch keine Netzwerke, GW-Shops oder Vallejo-Farben. Wo ist die hin?

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Die ewigwährende Reichsglosse

Genau das findet ihr hier. Meinung und Standpunkt. Kein Magazin, keine Presseverlautbarung, keine Theorie, keine Werbung, keine Kuschelstunde.
Hier, in meinem kleinen Reich begann der Trend, setzte die Haupstadt ein Fanal für die Meinung wider das dumpfe Forenkuscheln. Für Geschmack und gegen Nettigkeit. Für Aufklärung und gegen Romantik. Für anspruchsvolles Spielen und altersgerechtes Hobby und gegen Infantilisierung und Laumichelei.
Die Zahl derer, die ebenfalls die Foren verließen, um eigene Blogs zu beginnen ist Beleg für den desolaten Zustand der Foren. Also, wer sich an Blogs stört, dem Rate ich eines:

Hinfort mit aller Moderation! Redefreiheit für alle! Laßt Idioten als Idioten bezeichnet sein! Hebt alle Sperren auf! Gebt dem Threadstarter das Recht, blöde Kommentare auszulachen!

Die Forenmoderation und das Forenfußvolk hat die Blogs erst nötig gemacht. Solange dieser mentale Bodensatz weiter rumursuppen darf, solange werden alle mit Restintelligenz immer weiter zu anderen Ufern treiben. Blogs sind Symptom für die Armut und Muffigkeit der Internetszene, und Inseln des klaren Gedankens inmitten einem Strom aus Boba-Fett halbzuendegedacht-Palavers oder dem Schrottgesülze der Dicken Kinder von Landau.

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I werd narrisch

Habe mir heute DSA-Produkte gekauft, aus nur mir bekannten Gründen. Und siehe, es ward schlecht. Das Buch „Magische Zeiten“ von Mumu* Evers ist ein totaler Reinfall gewesen. Kiesow-Lobhudeleien aber keine Infos, die ich nicht andernorts auch hätte lesen können. Lediglich Wiesers Vorwort ist blogbares Material, aber da habe ich jetzt keine Lust drauf, wäre eh nur alter Wein in neuen Schläuchen.
Richtig angenervt bin ich vom sog. ZBA, also dem Zoo-Botanica-Aventurica. ich brauche decidierte materialien zu allem Geschuppten, von wegen meiner Aventurien-Kampagne. Da haben die „Achaz“ nämlich Echspeditionen entsandt, um Artefakte einzusammeln. Ebendiese Echspeditionen kreuzen früher oder später den Weg der Spielgruppe. Und haben natürlich meine aventurische Lieblingskreatur dabei:

Marus!
Große, Dinosauriergleiche Mordmaschinen, die in einen Kampfkoller verfallen und sich für ein paar Silberstücke bei jedem verdingen, der ihnen Metzelerlaubnis gibt. Dazu mehrfache Angriffe, und die fetzigste aller DSA-Kreaturen ist fertig. Die Miniatur dazu hat zwei fetzige Säbel und wartet nur darauf Spieler zu tartare zu verarbeiten, das frische Ei legt der Maru gleich oben drauf aufs Spielerelend.

Nun schaue ich also in dies Machwerk, und lese was Marus so nach DSA4 können, und mir fallen die Augen aus:

Nachteil: Schwache Arme! So wie in: Müssen Waffen ab und an hinlegen und sich vom Zivi massieren lassen. Freitags ist dann Aufbaugymnastik. Oder wie?

Mordkillermarus sollen schwache Arme haben?! Geht nach Hause, bei mir nicht. Die Dreifünfer Werte poste ich, dann haben wir endlich richtige Marus.

Mit Stärke ganzschönviel.
Und Sonderkampfkollerregel.

Im Übrigen: Das ganze ZBA sieht so aus, als könne man garnicht mit den Kreaturenwerten losspielen, die Attribute sind nicht festgelegt. Oder haben die keinen Einfluß auf die Kampfwerte mehr bei DSA4?

Von anderen Fronten gibt es auch Neuigkeiten:

Endlich ein Blog ohne Meta-, ohne Zickerei, Glutenfrei und 100% naturbelassene Abenteuermaterialien. Hofrat empfiehlt die regelmäßige Lektüre.

Fallout D20. Das Forum vor Ort verheißt nichts Gutes…
Kaufen werde ich es trotzdem.

Der Engvojeh schließt sein Pforten, mein Urteil: Weiter so! Wenn ihr das mit Lodland auch so macht, dann helft ihr Deutschland! Weg mit Euch, ihr steht der Revolution im Weg. Erst müßt ihr untergehen, bevor Neues erwachsen kann. Kein Mitleid, keine Trauer: reine Freude.

Zum O.R.K.

* Oder so, auf jeden Fall mußte ich an primäre Geschlechtsorgane denken. **

** Aber das mache ich eh öfter.