Am fenster heute morgen, da piepst es ohne Sorgen

…vor Dreihundertundacht Jahren ging im Osten die Sonne auf, und eine Idee war geboren, die dann ganz Staat wurde. Oder der Staat wurde ganz Idee, weswegen man ihn auch ohne Murren abschaffen konnte, kann doch eine Idee kein Volk haben. Weswegen die Idee aber immer noch lebt, kann man doch Ideen nicht vernichten.

Das Wichtigere:
Hier die korrigierte Fassung der Windrätselspielhilfe. Es gab noch einen anderen Übersetzungsfehler, der sinnentstellend war. Nun ist alles direkt und gut verwendbar, es hat sich im Spiel bewährt.

Weiterer Hinweis: Die Größe eignet sich ideal für Photoausdrucke 10 X 15; ich empfehle auch JEDEM Spieler eins zu geben. Wenn hier noch Interesse besteht, poste ich die anderen Rätsel auch noch auf deutsch, meine Spieler haben das als große Erleichterung angesehen.

Um Misverständnissen aus dem Weg zu gehen, die Rätsel sind aus dem Buch hier.

Zum O.R.K.

Spielhilfe für DCC: Sunken Ziggurrat

Hier eine Abbildung von mir für das Windrätsel:

Musikempfehlung:
„echt“ sumerische Musik. Ich habe die Gruppe mit so ähnlicher Musik nahe an den Rand des Wahnsinns gebracht, und erst ausgeschaltet, als sie die verfluchten Tempelmusiker tatsächlich aufhielten…WE-Verlust bei SCs als auch Spielern hörte schlagartig auf!

Ruhet sanft

Während des 2. Internationalen PESA Gipfels gab es, wie immer, Bleistiftmangel. Aus tiefer Nächstenliebe verteilte ich die beinahe letzten Sanfords, vgl. auch hier.
Doch oh Schreck, oh Graus!

Die Radiergummis waren hart und bröselig geworden. Die letzten 30 [ich hatte neulich noch ein Zwölferpack im Keller gefunden] sind nur noch als Andenken etwas wert.
Nun also geht diese Ära ganz und gar vorbei, es bleibt kein Ausweg: Nachschub ist bestellt aus Übersee.

Und dann muß ich mir wirklich keine Gedanken mehr über Bleistifte machen.

Gedanken zum 2. Internationalen PESA-Gipfel

Hier zunächst die Sicht des Herren Gemüse-Ghoul.
Leider konnte Glgnfz-„BECMI“-Moritz nicht, bzw. sagte kurzfristig ab, aber neben altgedienten PESA-Recken stieß auch der von vielen Nordcon-Workshops bekannte ERZ-Autor Nebelland zu uns; ein echtes Gipfelgefühl konnte also aufkommen.

Wie es mir als Leuchtturm geziemet, ein paar schlaglichtige Gedanken:

– 1. Edition macht beim vorbereiten & leiten etwas mehr Spaß, als alle anderen Inkarnationen von D&D. Als Spieler KANN 3.5 besser sein.

– Das Initiativesystem, in der preußischen, verkürzten* Interpretation, ist mir als Referee am liebsten, gerade 2nd Edition stinkt beim leiten total ab, da man eben die Aktion ansagen muß, bevor man eigentlich dran ist. Bei mehr als 2 Personnagen mot wechselnden Zaubern hört der Spaß auf. Die zyklische, COOKsche Initiative hingegen verdient den Namen nicht.

– 1. Edition Druiden haben Tiergefährten! Man lernt nie aus.

– Dinge die andere schon als „spielen“ ansehen, halte ich für Zeitverschwendung.

– BattleLore hat weniger mit Glück zu tun, als ich in Erinnerung hatte

– Monsters Menace America! ist im Kern ein deutsches Strategiespiel, nur ohne Versteigerung. Und ich hatte die ganze Zeit Lust, das irgendwie mit Fortress America zu kombinieren.

– Drittstüfler bei 1E können viel mehr als Drittstüfler bei 3.5, obwohl sie viel weniger können. Da mal drüber nachdenken.

– Tomatensuppe ist billiger als Tomatensaft

Zum O.R.K.

All I do is sit and cry

We start off the new year with D&D Insider up and running. Dragon Magazine, Dungeon Magazine, and the D&D Compendium have provided the core of the experience thus far, and we have great things in the works to make these components even more compelling in the year ahead. But it doesn“™t stop there. In very short order, the D&D Character Builder goes live, featuring 30-levels of material for every character class in the game. And just like the D&D Compendium, the D&D Character Builder gets updated in real time. As new products or magazine articles add to the rules set, these programs will keep up with the new content.

After that“¦ well, we“™re working on that. We had grand plans and we were overly ambitious in what could actually be accomplished in the time we had. We don“™t want to overextend or overpromise anymore. We“™re going to finish the D&D Character Builder, then take stock of where we are and what we can and should concentrate on next. Things are in the works, and I look forward to the day when the whole grand plan comes together. But we“™ll be more realistic in our goals and timelines moving forward. I“™ll talk more about this in the weeks and months ahead, both here and in Digital Insider.

That said, I do promise that as a D&D Insider you“™ll get exclusive content for your D&D game. You“™ll get to play with new material before anyone else, in most cases months or even a year or more before the content is published. You“™ll hear about new products, new concepts, new campaign worlds before anyone else, because that“™s part of the benefit of being a D&D Insider. Stick around. It“™s going to be a great year.

Bill Slavicsek
R&D Director

PS: Ich hab’s ja gleich gesagt.

Für Erwachsene

Subkomplexe Scheiße.
Jaja, die regt mich auf. Eher noch macht sie mich traurig. Ganz abseits der Nachwuchsdebatte, die sich im Kreis dreht (es sei denn man hört auf meine überlegenen Einsichten, siehe gestern), und zwar seit 1985.

Also, was ist die subkomplexe Scheiße? Nun, erstmal ist sie nicht so schlimm. Mache ich auch manchmal, ein einfaches Abenteuer, eine geradlinige Kampagne. Hat seinen Wert.

Einschub: Anders als in Deutschland üblich, bedeutet geradlinig und einfach nicht vorgekaut & railroading, sondern eben nur, daß es nichts allzu Komplexes daran gibt.

Was meine ich dann?

Eine Krankheit, die bis ins Hirn von Marc Miller (gibt da eine sehr doofe Anmerkung in T5) zu reichen scheint: Die Fixierung auf einzelne Charaktere beim RSP. Nun, bestimmt liegen da auch die Vorlieben der meisten Teilnehmer.

Aber muß man die Fixierung auf einen einzeln Charakter auch noch auf das Tätigkeitsfeld übertragen?
Wir altern doch, siehe Nachwuchsdebatte. Wie kann es dann sein, daß da nicht auch die Komplexität und der Horizont der bespielbaren Dinge anwachsen?

Um die Nebel noch ein wenig zu lüften:
Neulich sagte Jörg Raddatz mal etwas, was auch in veränderter Form Marc Miller jüngst schrieb (warum nur?! er weiß, ja kann es doch besser, von ihm kommen die Werkzeuge dazu!), und immer wieder anzutreffen ist:

„Handel im Rollenspiel soll auf einer Ebene bleiben, die das Abenteurerleben betreffen. Fremde Orte bereisen, kleines Schiff, Schmuggeln, Aufhänger für Reisen, Aufhänger für andere Aufträge usw usf. Die SCs die zu reich werden, wären eher Magnaten und somit NSCs.“

Ist paraphrasiert, und vielerorts anzutreffen, auch Kiesow sagte mal sowas. Auch in anderen Zusammenhängen findet man diese Selbstbeschränkung. Ich finde das ist doch subkomplexe Scheiße.

Warum sollen die Spieler nicht Magnaten werden?
Wozu spiele ich mit Erwachsenen, wenn ich doch nur immer Indiana Jones nachäffe (der war übrigens Professor, zog dann aber wieder selber los, anstatt…)?
Einen Konzern zu führen, warum soll das nicht rollenspielerisch thematisiert werden dürfen?

Ich habe das alles schon gemacht. Und gerade Traveller bietet einem ja alles, AD&D, OD&D und BECMI oder Harnmaster sowieso. Theoretisch sogar DSA, und mit MMS: Western Europe auch 3.5. Oder den Bänden vom Penumbra-Verlag.

Also, ich verstehe ja, daß sowas Nischenthema ist, kaum einer will. aber wie können gestandene Rollenspielveteranen über so einen begrenzten Horizont verfügen?

Bei Söldnereinheiten geht es doch auch, wie Traveller schon immer und für Deutschland BattleTech mit den gleichen Mittel zeigt. Irgendwann ist man eben Generalsstab und nicht Schütze Dosenkohl. Oder König, Magnat, CEO oder oberster Psychohistoriker, der das ganze Imperium manipuliert, oder ein Gott/Immortal bei BECMI.

Natürlich ändert sich dann, was man spielt. Aber wenn wir schon älter werden, dann können wir doch auch sowas machen. Wie gesagt, es ist nicht schwer, wenn man erstmal ein bißchen die Welt der Gegenwart und Vergangenheit versteht.

Aber immer dieses rumgeeiere auf der direkten Pistolen & Schwertebene, subkomplexe Scheiße.

Nun, ich fordere garnicht, daß es dafür mehr Material in Deutschland gibt. Aber überall auf der Welt sollte da mehr Bewußtsein für geschaffen werden. Nehmen wir nur Cthulhu: Wie oft ist es das logischste, Organisationen zu ghründen oder zu nutzen, um dem Feind zu begegnen?
Warum mit dem eigenen SC in die Grube springen, wenn man lieber ein Freikorps den Kult und Ekke Nekkepen ausheben lassen kann?

Wer dann denkt, dann machten die Spieler nichts mehr, ist ein subkomplexer Scheißkopf.
Vertragsanbahnung, Planung, Ausrüstung, Ausbildung, Transport, Vertragserfüllung, Medizinische Versorgung, das alles will organisiert, erspielt sein, bevor die Freikorpsler Ekke Nekkepen ins Stahlgewitter schicken.

Und oh Schreck oh graus! Das sind ja alles Sachen, die NUR über Rollenspiel zu regeln sind! Die auch ein Computerspiel in meiner Lebenszeit nicht wird modellieren können! Und genauso verhält es sich doch auch mit den Spielern als Magnaten! Vorstandsitzungen, durchdrücken neuer Firmenstrategien, feindliche Übernahmen, Planung von Industriespionage oder deren Abwehr, Gespräche mit der Presse: Alles feinstes Charakter- und Rollenspiel.

Wie kann ein erwachsener Mensch nur sagen oder denken, daß man sich selbst beschränken muß, um die Charaktere „im Spiel“ zu halten? Was muß man dafür im Hirn haben?

Subkomplexe Scheiße.

Wer immer noch nicht weiß, was ich meine, kann hier disputieren.

EDIT: Ich habe leider nicht mehr gefunden, wo MM in T5 die bösen Gedanken pflegt. Dafür tausend Beispiele, daß nicht. Hier eines:

Some people want to build empires. Some care about
money, others about power, still others about knowledge.
Each player is different: each sets his own goals and his
own pace. And so, ultimately“¦
Travel (and Traveller) is a process, not a goal.

Gruß aus der Realität

Wer ist Schuld am Niedergang der deutschen Rollenspielverkaufszahlen?

Anders als das ewige Lamento des fehlenden Nachwuchses, kann ich euch mit ein paar grüßen aus der Realität versorgen. Anders als viele bringe ich ständig neue Leute ins Hobby, und erlebe oft mit, wie Leute versuchen, eigene Runden aufzuziehen.

Seien die Strukturen wie sie seien, quasi wie die sog. „weltwirtschaftliche Situation“ in der Berlin-Sprak.

Wir haben also interne Gründe und externe Ursachen. Nun, Frank Heller, so wie Hinz & Kunz sprechen, in bester Berlin-Sprak nur von den externen Ursachen. Im Falle von WoW sieht das ja nach dem Einbruch (wir berichteten bereits im letzten August) erstmal so aus.

Aber, wie sind denn die deutschen Produkte überhaupt, daß man sie zu 50% mit WoW substituieren kann?
Genau.

Also, mal ein paar Fakten aus der Realität.

1) D&D 3.5 eignet sich excellent als Einsteigerspiel. Egal ob jung oder alt, egal ob Junge oder Mädel egal ob Doktortitel oder Harz IV: jeder versteht schnell und einfach das Spiel. Jedem macht es Spaß.
Die Komplexität von D&D 3.5 wird einfach akzeptiert, bzw. existiert sie garnicht. Denn es ist nur Optionsreich, aber nicht wirklich komplex. Also eher breit als tief.

JEDER dem ich das Spiel beigebracht habe, hat sich schnell nach den ersten paar Runden ein Spielerhandbuch kaufen wollen, schnell war dann auch das passende Buch für die Charakterklasse gefragt. Alle haben das ohne Rücksprache auf eigenen Wegen gemacht, ohne mich zu fragen, was ja nahegelegen hätte. Die letzten haben keines mehr bekommen.
Der Nutzen eines eigenen SPHs ist als auch für Neulinge evident, ohne Aufforderung und GERNE kaufen die das. Davon träumt UA oder Cthulhu immer noch.

Einige fingen auch eigene Runden an.
Und da ging es los, ich habe es mehrfach mitangesehen: Es gibt keine Abenteuer auf deutsch. Vor allem gibt es keine Kampagne, die man spielen kann, bevor man als Neuspielleiter eigene Sachen entwirft.
Es fehlen die Infrastrukturen um erstmal irgendwelche Counter oder Minis zu bekommen. Selbst auf B! oder Tanelorn sieht man immer wieder verzweifelt-verwirrte nach Bodenplänen und Counter/Minis suchen.

So, extrapoliert selber, welche Katastrophe die 4. Edition nun für Deutschland darstellte. Haben wir ja schon mehrfach gehabt.

Da noch eine kleine Anektdote aus der Realität: Beim bösen Laden in Berlin war ich neulich Zeuge, wie einem unbedarften Suchenden Das deutsche 4e aufgeschwatzt wurde, sogar mit der kackendreisten Behauptung, man benötige ja gar keine Minis, es sei ja ein Rollenspiel. Über €100 mußte der bezahlen! Und hatte ncoh nicht mal ein Abenteuer! Oder „Startmission“ wie der Kunde sagte. Es sei eine im DMG. Naja, der wird sich umgucken.
Bzw. es wird einfach murksig werden.

Der Kern der Sache also: Die Unfähigkeit der deutschen Produktpallette, Neulingen das erfolgreiche SPIELLEITEN zu ermöglichen. Die SLs werden abgeschreckt, verprellt UND VOR ALLEM alleine gelassen.

Und da setzt Cthulhu dem ganzen die Krone auf: Nur Railroadingbockmist. Keine Chance mehr auf gesunde Kampagnen. Wer seine Spieler und sich selbst so sozialisiert hat, daß er den Orient Express durchsteht, der ist kein Neuling mehr. Niemand will das, und die Runden verlaufen im Sande. Alles selber mitangesehen.

Es ist langwielig und Scheiße, und nur wer sowieso schon im Hobby ist, erträgt diesen Unfug. EDIT: Oder kann es ummodeln, so daß es dennoch gut wird.

Das gilt abgeschwächt für DSA.

Welcher neue Spielleiter will den das Meister-Redaxspiel mitspielen?
Wie kann er erstmal losspielen?

Nein, das gibt es nicht.

Das Problem sind nicht fehlenden Leute, sondern die fehlenden Produkte, um Neusspielleiter zu versorgen, und zwar mit dem, was sie brauchen:

Unproblematische Kampagnen, die man EINFACH spielen kann. Und vor allem, die man einfach SPIELLEITEN kann. Und die dann noch Spaß machen, so wie sie geschrieben sind. Die die mittelfristige Motivation ÜBER dem Verlangen für Alternativangebote halten.

Anders gesagt ist die gesamte deutsche Szene derart deformiert, das sie normalen Leuten gar keine Spaßquellen bietet, oder sie extrem alleine läßt, dies selber umzusetzen.

Pathfinder bitte zur Rettung!
Oh, und DSA5 wird benötigt, mit komplett neuen Texten für das Grundbuch. Und einer Einsteigerkampagne. Und damit meine ich nicht Einsteiger wie in „dumm“ oder „Andergast“. Sondern eine, die man einfach sofort losspielen kann, und die eine mittelfristige Motivation bei den Spielern auslöst, die der SL ohne großes Zutun erzeugen kann. Sowas wie die Südmeer-Kampagne. Und ohne die unglaubliche Schwafelei geringer Inhaltsdichte des Römer#-DSAs.

Zum O.R.K.