Face of Spandonia

Auf dem Weg zur tARS-Perle Hidden Shrine of Tamachoan (dazu morgen mehr), warf ich einen Blick in und auf den neuen Spieleladen am Rathaus Spandau: Asgard Games.

Betrieben von Harnmaster-Hanschke, der sich seine Sporen u.a. bei Beutelsend verdiente, ist dies der jüngste Versuch in der Hauptstadt des Havellandes einen überlebensfähigen Laden einzurichten. Kurz sei der Gefallenen gedacht:

Neutopia
Spielbrett
Traumwelt
Gärtnerei
Traumwelt 2

Das Ladengeschäft selbst ist angenehm groß, erstreckt sich über drei Geschosse, von dem das oberste die Büroräume und Toilletten beherbergt, das mittlere die Verkaufsfläche darstellt. Zuunterst kommen Kellerräume, in denen nach Anmeldung kostenlos gespielt werden darf.

Abbgebildet ist der verschließbare Raum, für RSP geeignet, der CCG und Tabletopraum ist etwa doppelt so groß.

Für das leibliche Wohl wird in rudimentärer Weise gesorgt, ähnlich den Rollenspielregalen bedarf dieser Automat noch der eingehenderen Bestückung. Aber ich bin sicher, wenn ich „was bestimmtes haben will, kann ich das bestellen.“

Brettspiele (reichlich, aber nicht umwerfend), ein paar Romane und Miniaturen runden das Sortiment ab. Stolz werden auf einem extra Tisch als Sonderangebot kolossale Rote, sowie gigantische Schwarze Drachen für €55 respektive €25 feilgeboten. Auf meine hinweisgebende Frage, wie dies denn mit den Dragonworld-Preisen korrespondiere, versicherte mir man, von Dragonworld noch nie gehört zu haben.
Je, nun. Interessant ein Gespräch welches ich glaube mitgehört zu haben, aber bestimmt erinnere ich mich nicht richtig: Der Games Workshop Laden in der Altstadt hat seinen Kunden Ladenverbot angedroht, sollten sie auch nur den Namen „Asgard Games“ erwähnen. Asgard Games führt auf jeden Fall keine GW-Produkte, kann diese aber natürlich „bestellen, wenn man was Konkretes will“.
Wenn ich was bestellen muß, dann will ich es auch frei Haus bekommen. Bitte im Dritten Jahrtausend mal einen Blick ins Internet werfen. Ach ja, eine Internetseite habe ich bislang nicht entdeckt.

Insgesamt aber eine angenehme Atmosphäre dort, die zum Verweilen einlädt. Sehr angetan war ich von der Einrichtung: Neunzigerjahre weißlackierte Stahlregale auf zeitlosem Kindergarten-/Grundschullinoleum.
Ich habe mich wie im Grumpf-Tegel mit siebzehn Jahren gefühlt, damals als es noch gute Neuerscheinungen gab. Auch das alte Spielbrett, wo ich als Zwölfjähriger abhing war dergestalt eingerichtet, und da kaufte ich mir Traveller, mehr Positive Schwingungen kann man kaum erzeugen.
Die Rollenspiele aber sind in häßlichen Buchenfurnierikeageschmacklosschränken untergebracht, was eine Anleihe and die Serious Games Ästhetik darstellt. Und das wirkt auf mich bekanntlich garnicht verkaufsfördernd.
Kostprobe: Ich wollte mir Dungeonscape kaufen. Es gab aber nur ein einziges D&D Buch im Regal. Eins, und zwar genau eins. Und es war kein Core-Book.

Zum O.R.K.

No earthly good

Wie verschlungen die Rechtspfade sein können! Star Frontiers ist wahrhaft Abandonware, und alles steht zum download. Gerade hat jemand die alte Dame nochmal geschminkt (pdf), parfümiert, in was Enges hineingeschosen und auf die Oranienburger geschickt.

Da fällt mir ein, wer hält die denn jeweils deutschen Rechte für Traveller, Star Frontiers & Co?

Im O.R.K. könnt ihr auf andere Abandonware aufmerksam machen.

Remember the Burg-amo!

Tatsächlich gibt es ihn diese Jahr wieder:

Den BurgCon. Ich habe dazu ja fast schon alles in den letzten Jahren gesagt, es trifft alles wieder zu.

Ansonsten könnt ihr hier die ENnie-Jury wählen. Wenn ihr nicht wißt, wer Eure ARStressen vertritt, wählt wie ich:

1- Michael Crow
2- Robert Miller
3-
Sean Frackowiak
4-
Matthew Muth (dem gebe ich eine Wildcard, weil er keine der ENworld-Cliquen angehört)

PS: Wenn ihr euch fragt, wer für dieses recht aufwendige Wahlsystem verantwortlich ist: Die Grünen sind schuld!

Zum O.R.K.

Who at my door is standing

Und zwar der Paketdienst. Nach all den Jahren! Endlich. Und besser als erwartet.
Ob das schon auf die Lady of Pain verweist?

Originalverschweißt und mit naiv-aufgeregtem Werbestempel!

GEnie: Asbacher als alt ist die Technologie von gestern.

Damals wurden noch Boxen gemacht. Aber gelohnt hat es sich auch damals nicht.

Erzähl uns Deine „It must be mine!“-Geschichte.

Ryan Dancey hat festgestellt, daß Settembrini Recht behält

Interview bei Fear the Boot.

  • Europa ist zersplitterter Entwicklungskontinent, WotC versagt mit europäischer Politik.
  • Meister und Spieler haben unterschiedliche Ziele, der möchtegern-Romancier ist verbreitet
  • Geld macht man, und machen die meisten, mit den Spielern
  • Werbung wird für Spieler gemacht!
  • Menschen über 35 kaufen kaum noch Rollokram
  • Spieler bestimmen was gespielt wird (überzeugt mich ncith ganz)
  • Die meisten Gruppen spielen nur ein System
  • Bonusdetails zur TSR-WotC-3.0-Geschichte
  • MMORPG zieht die Spieler ab, läßt die DM zurück
  • Die guten Spieleentwickler werden von der Elektronikbranche aufgesogen
  • Spielerbedürfnisse existieren, die noch unbefriedigt sind
  • Zwei Hauptfaktoren bestimmen wie wahrscheinlich man in den USA Rollo wird: begrenzte Mobilität und wenig Geld -> 12-16a, im College und junge Familien

zum O.R.K.

You build me up and for a while I’m all a-glow

Das regt mich nicht auf, das macht nur traurig. Hunderte armer DSA Meister, die endlich mit der Redax in direkten Kontakt treten wollten enttäuscht. Der Abenteuerwettbewerb „Goldener Becher“, der für junge DSA-linge so etwas wie die Lotterie im Film „Die Insel“ darstellte, ist nicht mehr. Und genaugenommen ohne Grund.
Wenn ich schon Kunden habe, die so emotional eingebunden sind, wenn ich einen treue Stamm Kuschelzocker und Wohlfühltexteleser besitze, wie kann ich die dann so lieblos und kaltherzig behandeln?
Nicht mal die, die einfach nur lieb gehabt werden wollen, kann Fanpro liebhaben.
Traurig.

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Was die anderen schreiben: USA

Oft schimpfe ich gegen die Verkommenheit und moralische Postapokalypse in der sich die deutsche Rollonetzerei befindet. Doch nichts ist die kleine Teilnehmerzahl gewisser Gehirnwichszirkel und Kuschelgruppen gegen den immerwährenden High-School-Hof RPG.Net mit seinen Linksfaschisten.

Ich bin ja schon lange „permagebannt“, damit übrigens in „allerbester“ Gesellschaft. Storynuttenliebling John Wick (7th Sea, aber auch: Way of the Crab!; es steckt also Gutes in ihm) ist ja schon mehrfach „permagebannt“ worden, nun auch Hardcorerzählonkel (InSpectres) Jared Sorenson.

Und leider, beide zu Unrecht und mit geradezu unüberbietbar lächerlicher Begründung.

Zum O.R.K.

Ein Jahr Prussian Gamer

Dreihundertfünfundsechzig Tage Hofrat frei Haus – kurzes Innehalten.

Erreicht? Mehr als geplant:

  • Belebung des deutschen Internetrollowesens. Mehrere Blogs entstanden, die Zockergedanken aus der Hauptstadt werden vielerorten diskutiert. Mehr Rollos haben nun eine eigene dezidierte Meinung, und tun diese kund.
  • Probleme der deutschen Szene und des Verlagsunwesens klar dargelegt
  • Wurstigkeit der deutschen Autorenschaft dargelegt
  • Aufdeckung mehrerer Skandälchen und Demaskierung einiger Foren und ihrer Betreiber
  • Polarisierung
  • Persönlicher Erkenntnisgewinn
  • Gründung der PESA
  • Interessante Interviews
  • Viel mehr tägliche Leser, als jeh gedacht
In schrecklichem Zustand befinden sich die meisten Dinge immer noch:
  • kaum deutsche Inhalte, die die jeweiligen Spiele unterstützen
  • DRSP [sic]
  • kein neues deutsches Rollenspiel
  • alles dümpelt wie bisher

Lobend auszunehmen sind die Stuttgarter Erfolge. Daniela + Yvonne, die tun was!

Einige meiner Projekte sind ebenso noch offen:
  • RuneQuest SRD harrt ihrer Vervollständigung (ist aber auch nicht wirklich „mein“ Projekt)
  • Berliner Con
  • WWAWriMo
  • Geheimprojekt
Dazu:

Die Runequest Regeln zu übersetzen halte ich immer noch für extrem wünschenswert. Ich selber bin (lobend erwähntseine nochmal Haarald, Skar, Estragon und Phil, die auch trotz mangelnder RQ-liebe, aber aus höherer Einsicht bisher halfen) in Vorleistung gegangen, aber da gibt es andere, die da eher handeln sollten. Von Anfang an sagte ich ja, das müßten eben die deutschen Runies & CoCies machen. Ich spiel das ja noch nicht mal regelmäßig.
Lösung: Persönlicher Brief [diese Woche] an Lutz Reimers und die RuneQuest Gesellschaft. Denn soviel fehlt garnicht mehr. Weiterhin: nach Erstellung der Basisregeln können z.B. von jedem der mal Lust hat einzelne Monster aus den mittlerweile auch OGL-gestellten Monsterlisten übersetzt werden. Paar Minuten, das kann jeder.
Problem: Spielt überhaupt noch jemand RuneQuest? Wo sind die alle hin? Sachdienliche Hinweise nimmt ihre Spielpolizei entgegen.

O.R.C.-Con: Nach eingehender Sichtung vieler Objekte, und vielen Preisverhandlungen wurde klar, daß das ganze ein Zuschußgeschäft wäre. Das Geld wäre auftreibbar, aber wozu? Wenn man schon Geld verbrennt, dann kann man lieber jedem BurgCon Besucher gleich ein Rollenspielbuch in die Hand drücken. Die Hausnummer für die Locations war:

€10.000, für eine Größe, die für 50 Spielrunden gleichzeitig ausreicht. Und dann kämen noch alle Zusatzkosten. Wenn aus dem Stand dann wirklich 300 Leute kämen, müßte jeder dann €30 Gewinn einbringen. Strukturell meines Erachtens (und aller Beteiligten) unmöglich. Und vor allem wären dann ja knapp die monetären Kosten gedeckt.

Alle kleineren und eben günstigeren Alternativen müssen sich mit den vorhandenen Berliner Cons messen lassen, die für eine Miete von sagen wir mal O.R.K.