[Rezension] Mongo Traveller

Ich habe es mir ja vom BKA herschmuggeln lassen, als es das noch nirgendwo gab.

Ich poste dazu garnichts, hat manch einer schon bemerkt.

Das ist dann wohl meine Meinung dazu: garkeine. Ist echt belanglos das Ding. Die Skandalregeln sind durch ganz normale Kampfregeln ersetzt worden.

Allein schon das Layout ist so lustlos wie eine Pflichtschein-Hausarbeit von einem Lehramtstudenten. So liest sich das ganze Buch: wie eine Pflichtübung. Das Artwork ist meist vollkommen neben der Spur, und hätte besser in irgendein Buch für WoD-Opfer gepaßt. Aber WoD-Opfer haben schon ihr Traveller: Fading Suns! Bei den Aspekten Illustrationen und Layout kann 13Mann noch richtig steil aus der Hecke kommen.

Insgesamt sind die Regeln solide, und einige der ekeligen mini-Änderungen (Connections-Rule, Besserwisserplanetengenerierungsrevisionismus) sind in kleinen Kästen gelandet und meist
auch optional. Sie sehen auf jeden Fall optional aus. Schlimm sind viele der Tabellen, knallhart wurde einfach grau-weiß hinterlegt, egal wo der Umbruch ist, egal wie die Spaltenbreite ist. Ganz ehrlich: Das hätte selbst ich besser hinbekommen. Nein, sowas habe ich schon besser hinbekommen.

Auf jeden Fall hat mich das Buch ungefähr garnicht inspiriert, es ist aber auch kein Weltuntergang.
Immerhin kann ich nun rechtzeitig für Abenteuer. Nummero 1 das Trav-AB fertig machen, und es ganz aktuell beregeln. Ich kann zum ersten mal in meinem Leben sagen:
Wartet alle auf die deutsche Ausgabe!
Die von Mongoose sieht häßlich aus, wie eine lustlose Seminararbeit. Wenn schon lustlos oder inkompetent oder geschlampt oder in letzter Minute: Dann bitte kein Hardcover. Heftbindung und gut ist.

P.S.: Die Raumschiffillus gefallen mir sehr gut, eine war sogar inspirierend. Aber die Designs sind ja auch von 1977, und also ist das kein großer Verdienst seitens Mongoose.

Wer es noch nicht mitbekommen hat: Gar Hannah-Barbera ist travelleristisch inkompetent und rollenspielerisch selbst-referentiell (entwickelt Spiele aus seinem Spielwissen, dann kann ja nix inspirierendes bei rauskommen), und Mongoose ist eine ganz komische Firma. Manchmal glaube ich, sie sind ein zu lobendes britisches Palladium, aber fast immer erscheint es als seien es einfach schlampige Arschlöcher, die mit anderer Leute Ideen noch ein wenig Geld machen. Kevin schreibt und zeichnet wenigstens selber, bzw. läßt neue Inhalte erzeugen.
Nein, wenn Traveller ein Hamburger ist,

CT = vom eigenen Grill
MT = von Nachbars Gasgrill
T:NE = aus’m EPA
G:T = aus dem Steakhaus
T20 = von Burger King

dann ist Mongoose Traveller einer dieser Cheeseburger aus dem Kühlregal für die Mikrowelle.

Zum O.R.K.

3 Gedanken zu „[Rezension] Mongo Traveller

  1. Das geht ja gar nicht (was übrigens auseinander geschrieben wird). Ich warte das erstemal lieber auf die deutsche Übersetzung eines original englischen Regelwerks. Times they are a-changing.

  2. *schnüff*Habe gerade mal das alte Traveller aus dem Schrank geholt (das erste) und muss sagen: super Spiel. DAS ist SciFi pur. Alleine die Welterschaffungsregeln: traumhaft.

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